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Bye Bye, BCA-Messekongress

Joachim Gauck referierte auf dem BCA-Messekongress über <br>Freiheit und Selbstverantwortung
Joachim Gauck referierte auf dem BCA-Messekongress über
Freiheit und Selbstverantwortung
Vor zehn Jahren war der BCA-Messekongress noch die größte B2B-Veranstaltung der freien Finanzdienstleistungsbranche und die BCA AG mit Abstand der größte und wirtschaftsstärkste Maklerpool. Doch die Welt hat sich verändert: Andere Pools wie Jung, DMS & Cie. und Fonds Finanz sind nach vorne geprescht und längst haben die Vermittler-Events Fondskongress und DKM dem einstigen Großereignis den Rang abgelaufen.

>> zur Bilderstrecke „Der letzte BCA-Messekongress“

Folgerichtig orientiert sich der Maklerpool in Bad Homburg um: Ab dem nächsten Jahr sitzen weitere Pools mit im Messe-Boot: Jung, DMS & Cie, PMA, Blau direkt und Fondskonzept gehören ebenso wie der Verband unabhängiger Vermögensverwalter Deutschland (VUV) zu den Veranstaltern der neuen Messe, die unter dem Titel "Pools and Finance" für 26. April 2012 in Darmstadt geplant ist.

Joachim Gauck und Theo Waigel als Star-Speaker

Der 22. BCA-Messekongress war bereits konzeptionell umgestaltet worden. Die Ausstellung – 134 Gesellschaften hatten sich gemeldet – begann erst gegen Mittag, nach dem Vortrag des Key Speakers, ehemaligen Bundespräsidentschaftskandidaten Joachim Gauck.

Statt früher vieler Redner und mehrerer Diskussionsrunden beschränkte man sich auf zwei große Namen – neben Gauck, der eine Rede über individuelle Freiheit hielt, war Ex-Finanzminister Theo Waigel zu seinem Spezialthema Euro eingeladen.

An den zwei Tagen waren nach Auskunft der BCA etwa 3.000 Besucher zu verzeichnen. 34 Workshops wurden angeboten. Geschäftszahlen zum abgelaufenen Jahr gab der Maklerpool bei einem Pressegespräch im Vorfeld des Messekongresses noch nicht bekannt. Vorstand Roland Roider sagte aber, man habe nicht zuletzt aufgrund „anhaltend strenger Kostenkontrolle“ die Provisionserlöse wieder steigern können. Roider verwies auf die veröffentlichten Halbjahreszahlen für 2010. Dort war nach stark rückläufigen Erlösen während der Finanzkrise in den Jahren 2008 und 2009 wieder ein Plus bei den Provisionserlösen von 52 Prozent auf 35 Millionen Euro ausgewiesen.

Versicherungsanteil wächst

Die Geschäftssegmente Investmentfonds und Versicherungen seien ungefähr gleichwertig für die Steigerung verantwortlich. Es sei BCA gelungen, das Geschäft des früher sehr investmentlastigen Pools besser auf die Versicherungen als „stabilen Umsatzträger“ zu verlagern. Betrug das Verhältnis des vermittelten Geschäfts von Investmentfonds zu Versicherungen bei den BCA-Maklern früher 85:15, so betrage es mittlerweile 70:30, so Roider weiter. „Wir haben 2010 den Turnaround geschafft“, so der BCA-Vorstand.

Einen der Schwerpunkte für die künftige Arbeit sieht der Pool, der nach eigenen Angaben über 10.000 Makleranbindungen verfügt, im Ausbau des Haftungsdachs der BCA Bank AG. „Wir bedauern, dass es nicht zu einer strikteren Regulierung des Vertriebs geschlossener Fonds gekommen ist“, sagte Roider. Vier Jahre nach der Gründung verfügt das Haftungsdach derzeit über 20 Anbindungen. Die durchschnittliche Portfoliohöhe der dort angebundenen Berater liegt den Angaben zufolge im zweistelligen Millionenbereich. 

Seit Jahresbeginn ist eine neue Software für Makler in Betrieb. Die Beratungs- und abwicklungsplattform BCA Broker Pool ermöglicht einen umfassend IT-gestützten und rechtssicheren Beratungsprozess. Sie wird ergänzt durch die neu entwickelte Portfolio-Optimierungssoftware „Value Planner“, die Maklern in der Basisversion kostenlos zur Verfügung steht.

Auch im Online-Bereich habe man in ein eigenes Web-TV-Projekt investiert, das seit Jahresbeginn live im Internet zu empfangen ist und in der Spitze derzeit von 200 Partnern verfolgt werde. Zudem sei eine BCA-App fürs I-Phone in der Entwicklung.

Die Geschäftszahlen der BCA AG sollen bis spätestens Juni 2011 veröffentlicht werden.

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