LinkedIn DAS INVESTMENT
Suche
in FinanzberatungLesedauer: 3 Minuten

Social Media für Berater: „Kundenakquise über Facebook ist schwierig“

Marco Mahling
Marco Mahling
DAS INVESTMENT.com: Seit wann nutzen Sie Social Media?

Marco Mahling: Seit ungefähr zwei Jahren bin ich in sozialen Netzwerken aktiv.

DAS INVESTMENT.com: Bei wie vielen Plattformen sind Sie aktiv und welche nutzen Sie am häufigsten?

Mahling: Richtig aktiv bin ich nur auf Facebook und Twitter. Wenn ich etwas auf meinem Blog veröffentliche, erscheint der Text zum Beispiel auch automatisch auf Facebook und Twitter. Sonst bin ich auch bei Xing, Google Plus und anderen Netzwerken angemeldet, aber dort betreibe ich weniger Kundenakquise. Ich bin dort nur angemeldet, weil man angemeldet sein sollte in der heutigen Zeit.

Was ich überwiegend und sehr aktiv betreibe, ist Facebook. Denn dort können mich Bekannte finden und wissen dann auch, was ich beruflich mache. Kunden haben sich auch schon angeschlossen. Und: Ich lasse mich bei Bewertungsportalen wie Whofinance.de bewerten und anfragen.

DAS INVESTMENT.com: Wie viele Anfragen bekommen Sie über die Bewertungsportale?

Mahling: Qualifizierte Anfragen, bei denen auch wirklich ein Termin zu Stande kommt, bekomme ich so fünf im Monat über das Bewertungsportal von Whofinance.

DAS INVESTMENT.com: Wo sehen Sie Risiken?

Mahling: Ein Risiko sehe ich in dem Kontrollverlust in sozialen Netzwerken. Das ist vor allem bei Facebook ein Problem, denn dort werden die Accounts überhaupt nicht überprüft. Jeder kann sich mit beliebigen Namen anmelden und jemand anderen schlecht machen. Wenn ein Kunde unzufrieden ist, besteht die Gefahr, dass er mich öffentlich beschimpft oder sich sogar als Marco Mahling ausgibt.

Das ist das große Manko bei Facebook: Jeder kann machen, was er will. Allerdings sehe ich durch öffentliche Kritik oder Beschimpfungen bei Facebook kein Problem, denn das kann ich ja ganz einfach löschen. Für das geschäftliche Image besteht eher bei Portalen wie Whofinance.de ein Risiko durch schlechte Bewertungen, denn da habe ich keinerlei Einfluss.

DAS INVESTMENT.com: Wie messen Sie Ihren Erfolg?

Mahling: Als Finanzdienstleister ist der Erfolg bei Facebook oder Twitter generell eher moderat. Letztendlich kann man sich als Finanzberater in Social Media gut präsentieren, aber mit der Kundenakquise sieht es eher mau aus. Ich konnte bei Facebook zwar viele Freunde und Bekannte gewinnen, die noch nicht gewusst haben, wo ich tätig bin und die die Vielzahl meiner Beiträge zu einer Terminvereinbarung motiviert hat, aber von mir unbekannten Menschen habe ich kaum Anfragen bekommen.

Ich habe auch mal versucht, eine Homepage von mir bei Facebook bewerben zu lassen, indem ich eine Werbeanzeige erstellt habe. Die Klicks dort sind recht günstig, aber nachdem ich 500 Euro investiert hatte, kam auch nach drei Monaten keine einzige Anfrage. In anderen Branchen mag die Neukundengewinnung über Social Media besser funktionieren, aber in der Finanzbranche ist das schwierig, denn da gehört Vertrauen dazu.

DAS INVESTMENT.com: Wie viel Prozent Ihrer Neukunden gewinnen Sie über Social Media?

Mahling: Ein Großteil der Neukunden nimmt über die Bewertungsportale Kontakt mit mir auf. Aber über Facebook oder Xing empfange ich nur ganz wenige Anfragen. Zwar bekomme ich auch persönliche Empfehlungen, aber insgesamt läuft meine Kundenakquise zu 90 Prozent über das Internet. Ansonsten mache ich viel Werbung für meine Homepages etwa über Google AdWords und vernetze mich viel, so dass ich dort im Schnitt auf zehn Anfragen im Monat komme.

DAS INVESTMENT.com: Wie sorgen Sie für die tägliche Präsenz?

Mahling: Ganz einfach: Ich melde mich an und wieder ab, ohne festen Zeitplan. Um meine Kunden auf dem Laufenden zu halten, verweise ich regelmäßig auf Artikel diverser Medien mit Nachrichten aus der Finanzbranche. Es gibt auch Tage, an denen ich mich gar nicht bei einem der Portale anmelde. Für mich ist das kein großer Zeitaufwand. Ich kümmere mich auch um alles selbst.

DAS INVESTMENT.com: Nutzen Ihre Kunden denn Social Media?

Mahling: Einige meiner Kunden sind in den sozialen Netzwerken vertreten, aber dort befreundet bin ich überwiegend mit Freunden. Ich weiß, dass viele Berater mit all ihren Kunden befreundet sind, aber ich lasse meinen Kunden lieber ihre Privatsphäre und wahre einen gewissen Abstand. Wenn ein Kunde postet, dass er sich zum Beispiel auf einer Veranstaltung befindet, muss ich das nicht wissen.

Wie hat Ihnen der Artikel gefallen?

Danke für Ihre Bewertung
Leser bewerteten diesen Artikel durchschnittlich mit 0 Sternen
Tipps der Redaktion