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11.000 Filialschließungen Bankensterben in Deutschland

Die Finanzbranche macht derzeit einen Strukturwandel durch, der mit dem Umbruch in der Stahlindustrie im vergangenen Jahrhundert vergleichbar ist. Das ist das Fazit der Studie „Deutschlands Banken 2014: Jäger des verlorenen Schatzes“ von Bain & Company. Die Managementberatung hat Daten von nahezu 2.000 Kreditinstituten in den Jahren 1970 bis 2013 analysiert.

Eigenkapitalrendite um drei Viertel gesunken

„Knapp 80 Prozent weniger Banken, dafür eine um das 80-fach größere durchschnittliche Bilanzsumme - und eine Eigenkapitalrendite nach Steuern, die nur noch ein Viertel des Werts von Anfang der 1970er Jahre beträgt“, so die Bestandsaufnahme der Forscher.

So verdienten in den vergangenen drei Jahren nicht einmal 6 Prozent aller Banken ihre Eigenkapitalkosten. Dabei schwankte die durchschnittliche Eigenkapitalrendite zwischen 7,8 Prozent bei Automobilbanken und minus 4,7 Prozent bei Realkreditinstituten. Der Durchschnitt lag bei 1,6 Prozent. Die beiden nach Institutsanzahl größten Gruppen, Genossenschaftsbanken und Sparkassen, kamen auf eine Eigenkapitalrendite von 4,4 beziehungsweise 2,3 Prozent.

Das lag nur zum Teil an den verschärften Regulierungsanforderungen. Entscheidend ist vielmehr eine Kombination aus nachhaltig gesunkenem Zinsüberschuss und der Kostenstruktur der Banken.

Einsparungen von rund 25 Milliarden Euro notwendig

Um ihre Eigenkapitalkosten von acht bis zehn Prozent zu verdienen, müssten die Banken die Eigenkapitalrendite um durchschnittlich vier Prozentpunkte steigern, so die Studie. Daher kommen die meisten Finanzinstitute in den nächsten Jahren nicht um massive Kostensenkungen herum. Den Berechnungen von Bain zufolge sind Einsparungen von rund 25 Milliarden Euro notwendig. Dafür müssten die Banken ihre Kosten um bis zu 30 Prozent reduzieren.

Damit verbunden wären eine weitere Reduzierung des Filialnetzes um circa 11.000 Zweigstellen sowie ein Abbau von etwa einem Fünftel der rund 630.000 Arbeitsplätze.

Finanzinstitute, die überleben wollen, müssen zudem eine klare Strategie verfolgen, ihre Servicequalität verbessern, die Digitalisierung vorantreiben und sich im Kampf um die besten Talente gut positionieren.

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