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„Für Digitalisierung brauchen Vertriebsfirmen das Rad nicht neu erfinden“ So bestehen Berater gegen die Fintech-Konkurrenz

Klaus Möller
Klaus Möller

Es wirkt so paradox: Während in anderen Bereichen unseres Alltags wie zum Beispiel dem Einzelhandel die Entwicklung seit Jahrzehnten wegführt von kleinen, ineffizienten und hinführt zu größeren, effizient arbeitenden und zugleich modernen, kundenfreundlichen, „frischen“ Einheiten, wandern immer mehr Finanzberater in die Vereinsamung. Viele glauben, nur als Einzelkämpfer ihre Vorstellung von Kundenorientierung in Vollkommenheit verwirklichen zu können.

Das gilt nicht nur für den Einzelkämpfer im besten Sinne des Wortes, sondern auch für kleinere oder mittelgroße Finanzberatungsbüros. Wer künftig als Chef einer solchen Finanzberater-Klitsche weiter eine Art Tante-Emma-Laden führen möchte, der braucht sich mit dem Fortgang dieser Geschichte nicht weiter zu beschäftigen.

Den anderen sei zugerufen, dass ganze Industriezweige das Innenleben ihrer Unternehmen vereinheitlichen. Jeder weiß, dass in etlichen Automobilen eigentlich nur noch das Äußere zur Unterscheidung der Marken dient. Aus der Mineralölindustrie wissen wir, dass dort fast alle Unternehmen ihr Rechnungswesen zentral zusammengefasst haben. 

Krampfhafte Produktion von Alleinstellungsmerkmalen 

Was aber tut die Finanzdienstleistungsindustrie? Versicherungsgesellschaften zum Beispiel übertreffen sich unermüdlich darin, ständig neue Features und Tarifmerkmale zu erfinden, um sich von den anderen abzugrenzen und krampfhaft Alleinstellungsmerkmale zu produzieren – und die Vermittler und Makler sind oft genug deren getreue Vasallen. Echtes und sinnvolles Abgrenzungspotenzial steckt vielmehr in der Beratungsqualität und dem Kunden-Service. Hier hinein die Energie zu stecken wäre weitaus sinnvoller.