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Aktualisiert am 05.10.2017 - 17:43 Uhrin Unternehmens-MitteilungenLesedauer: 4 Minuten

Berenberg-Fondsmanager Robert Reichle Schwellenländeranleihen weiterhin attraktiv und robust im Jahresendspurt

Robert Reichle, Manager des Berenberg Emerging Markets Bond Selection Fonds: "Sinkende Risikoaufschläge könnten mögliche US-Zinsanstiege mehr als kompensieren"
Robert Reichle, Manager des Berenberg Emerging Markets Bond Selection Fonds: "Sinkende Risikoaufschläge könnten mögliche US-Zinsanstiege mehr als kompensieren"

Einen Gesamtertrag von rund 8,0 Prozent haben Staatsanleihen aus den Emerging Markets in Hartwährung in diesem Jahr bereits erzielt. Dennoch gibt es Spielraum. Die Risikoaufschläge gegenüber US-Staatsanleihen haben sich zwar schon um etwa 45 Basispunkte eingeengt, aber es gibt durchaus Potenzial für ein weiteres Absinken um etwa 20 bis 25 Basispunkte bis zum Jahresende. Hierfür spricht sowohl die Stärke der US-Wirtschaft, die den Handel mit den Emerging Markets befeuern dürfte, als auch die sehr robuste fundamentale Lage in den meisten aufstrebenden Ländern.

Große Ertragssprünge sieht Berenberg in diesem Jahr allerdings nicht mehr. Den sinkenden Risikoaufschlägen könnten steigende Renditen von US-Staatsanleihen entgegenwirken, die die Gesamtrendite von in US-Dollar notierenden Schwellenländeranleihen direkt beeinflussen. Entscheidend sind hier vor allem die Renditen von langfristigen Anleihen, die über zehn oder 30 Jahre laufen. Aufgrund der verfehlten Inflationserwartungen sind diese in diesem Jahr rückläufig gewesen und haben auch bei Schwellenländeranleihen für Kursgewinne gesorgt.

Sinkende Risikoaufschläge dürften steigende US-Zinsen kompensieren

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Trotz weiterhin niedrigem Inflationsniveau hat die US-Notenbank Fed auf ihrer jüngsten Sitzung im September wie erwartet verkündet, die Schrumpfung ihrer aufgeblähten Bilanz einzuleiten, und einen weiteren Zinsschritt für Dezember angedeutet. Der Markt dürfte diese mögliche Erhöhung jetzt einpreisen. Dies wird sich jedoch wohl vor allem in den Renditen für kurzfristige US-Anleihen niederschlagen und somit wenig Auswirkung auf Emerging-Markets-Anleihen haben. Diese haben auch auf die Fed-Sitzung nur geringfügig reagiert. Für die enormen Kapitalzuflüsse der vergangenen Monate ist kein plötzlicher Abbruch zu erwarten.

Vielmehr ist davon auszugehen, dass sinkende Risikoaufschläge mögliche US-Zinsanstiege mehr als kompensieren könnten. Zusammen mit der verbleibenden laufenden Rendite können Investoren mit möglichen weiteren Erträgen von 1,5 bis 2,0 Prozent rechnen. Insgesamt könnten Emerging-Markets-Staatsanleihen in Hartwährung damit 2017 ein knappes zweitstelliges Ergebnis erzielen.

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