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Bernanke: Inflation ist kein Problem

Die Geldmarktpolitik der US-Notenbank soll transparenter werden. Ein Schritt dazu sind Pressekonferenzen nach einer Zinsentscheidung. Alle drei Monate will sich Bernanke den Fragen der Medien stellen, gestern war der Auftakt.  Der Schritt der FED in die Öffentlichkeit sorgte im Vorfeld  für viel Aufsehen – wahrscheinlich für mehr Aufsehen als die knapp einstündige Pressekonferenz selbst, die keine weltbewegenden Neuigkeiten zu Tage förderte.

Arbeitsmarkt erholt sich, aber sehr langsam

Die FED senkte ihre Prognosen für das US-Wirtschaftswachstum für das vierte Quartal 2011 auf 3,1 bis 3,3 Prozent. Im Januar hatten die Notenbanker noch mit 3,4 bis 3,9 Prozent gerechnet. Die Prognose der Arbeitslosenquote hingegen fiel leicht positiver aus. Bei 8,4 bis 8,7 Prozent soll sie zum Jahresende liegen (Januar-Prognose: 8,8 bis 9,0 Prozent). Der Arbeitsmarkt bewege sich langsam wieder in die richtige Richtung. In guter Form, sei er aber noch lange nicht, so Bernanke.

Eine stärkere Korrektur gegenüber den Januar-Zahlen gab es bei den Inflationserwartungen für das vierte Quartal. Diese liegen jetzt bei 2,1 bis 2,8 Prozent statt bei 1,3 bis 1,7 Prozent. Vor allem der hohe Ölpreis sowie der Preisanstieg bei weiteren Rohstoffen haben die Prognosen in die Höhe geschraubt. Die Notenbanker sehen die höhere Teuerung jedoch nur als vorübergehendes Phänomen. Auf längere Sicht bleibe die Inflation stabil und innerhalb des angestrebten Ziels der Notenbank.  

Ab Juli konstantes Bilanzvolumen der FED

Da überrascht es nicht, dass Bernanke seinen geldpolitischen Kurs hält. Der Leitzins bleibt bei 0 bis 0,25 Prozent. Die zweite Runde der quantitativen Lockerung, in der die Notenbank seit November 2010 US-Anleihen für 600 Milliarden Dollar aufkauft, soll wie geplant Ende Juni auslaufen. Bernanke erwartet im Anschluss keine großen Auswirkungen auf die Wirtschaft und die Finanzmärkte, da die geldpolitischen Schritte bekannt sind.

Ab Juli will Bernanke das Bilanzvolumen der Notenbank konstant halten, in dem er das Geld aus auslaufenden Anleihen in neue reinvestiert. Als frühen Schritt der geldpolitischen Straffung  - und damit als Vorbote der Zinswende - sieht Bernanke einen Stopp der Reinvestitionen. Wann dieser erfolgt, könne er jedoch noch nicht absehen.  Das hänge von der Entwicklung der Wirtschaft und der Inflation ab.

FED-Maßnahmen sollen Dollar stabilisieren

Den Vorwurf, dass die Geldpolitik der FED dem Dollar schwäche, weist Bernanke von sich: „Das Beste was die FED für den Dollar tun kann, ist zum einem seine Kaufkraft zu bewahren, indem sie die Inflation niedrig hält, und zum anderen für eine starke Wirtschaft zu sorgen.“ Er erwartet, dass die Maßnahmen der Notenbank mittelfristig zu einem starken und stabilen Dollar führen.
 
S&P-Urteil muss Kongress wachrütteln

Das größte langfristige Problem der USA sei der hohe Schuldenstand. In der vergangenen Woche hat die Rating-Agentur Standard & Poor’s  (S&P) die AAA-Bewertung der USA in Frage gestellt und den Ausblick negativ beurteilt. Bernanke hofft, dass das S&P-Urteil, den Kongress wachrüttelt. Wenn das Problem jetzt nicht angegangen werde, erwartet er negative Konsequenzen für die finanzielle Stabilität des Landes, das Wirtschaftswachstum und den Lebensstandard der Amerikaner.

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