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Berufsunfähigkeit BU zu teuer? Das sind die Alternativen zur traditionellen Vorsorge

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„Dennoch liegen Policen zur Absicherung des Todesfalls, der Erwerbsunfähigkeit und des Pflegefalls voll im Trend. Bei der SBU allerdings merken wir, dass durch die stetige Optimierung und die Ausreizung der Risikoklassen diese Art der Absicherung für einige Zielgruppen nicht mehr finanzierbar ist“, sagt IVFP-Geschäftsführer Hauer.

Alternative Produkte gefragt

Wer nicht zu den „guten“ Risiken gehört – wie etwa Akademiker mit Bürojobs –, muss immer tiefer in die Tasche greifen, um sich abzusichern. Die Prämienunterschiede zwischen den einzelnen Berufsgruppen nehmen zu. Während ein jüngerer Akademiker monatlich netto durchschnittlich rund 42 Euro zahlt, um sich eine monatliche BU-Rente von 1.500 Euro zu sichern, wird es für den Facharbeiter teurer.

Selbst bei einer teilweisen Bürotätigkeit kostet ihn der Vertrag bereits 73 Euro monatlich. Am teuersten wird es für alle, die keine Berufsausbildung abgeschlossen haben und vorwiegend körperlich tätig sind. Eine Absicherung ihrer Arbeitskraft über eine BU-Versicherung in Höhe von 1.500 Euro monatlicher Rente ist für sie für durchschnittlich 149 Euro möglich. Und das oftmals nur bis zum 60. Lebensjahr, während sich die beiden anderen Musterfälle bis zum 65. Lebensjahr absichern können (siehe Grafik unten).

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HDI-Vorstand Tobias Warweg, verantwortlich für den Maklervertrieb, rät zudem: „In der BU-Absicherung sollten Kunden und Vermittler darauf achten, dass sich Brutto- und Nettoprämien nicht zu stark unterscheiden. Denn der Versicherer ist berechtigt, den Zahlbetrag bis zur Bruttoprämie anzuheben. Das Änderungsrisiko trägt der Kunde.“

Klar ist: Die BU bleibt das Premiumprodukt, aber bezahlbare Alternativen sind gefragt. Dabei kommt es auf den Anlass an, der zur Auszahlung der Versicherungsleistung führt. Leistungsauslöser wie etwa Erwerbsunfähigkeit, „Schwere Krankheiten“ (Dread Disease), der Verlust von Grundfähigkeiten, Invalidität durch einen Unfall und Pflegebedürftigkeit finden sich in unterschiedlicher Ausprägung und Intensität in verschiedenen Produkten wieder. Wichtig: Eine Grundfähigkeitsversicherung ist zwar deutlich günstiger als eine vollwertige BU-Police, leistet aber nur, wenn dem Versicherten elementare Fähigkeiten verloren gehen – und psychische Beeinträchtigungen sind nicht versichert.

IVFP-Experte Hauer sieht einen Trend hin zu deutlich mehr Flexibilität bei den Anbietern: „Es gibt immer mehr Möglichkeiten, verschiedene Versicherungsleistungen zu kombinieren.“ Darüber hinaus führt die steigende Lebenserwartung dazu, dass Pflegebedürftigkeit ein immer wichtigerer Baustein der Alters- und Gesundheitsvorsorge wird.

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