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Bessere Währung aus dem Rechner Wie Blockchain und Gold zusammenpassen könnten

Es gibt gute Gründe für den umsichtigen Anleger, Gold im Vermögensportfolio zu halten – und es als eine Währung einzustufen, die besondere Versicherungsdienste leistet. Zudem wird man im „Wettbewerb der Währungen“, den Bitcoin und Co. eingeläutet haben, am Gold vermutlich gar nicht vorbeikommen.

Von Februar 1973 bis August 2017 lag die jahresdurchschnittliche Rendite, die man mit US-amerikanischen Aktien verdient hat, bei 10,5 Prozent. Guthaben bei Banken in Form von 3-Monatsgeld brachten hingegen nur 4,9 Prozent – nur wenig mehr als die Inflation der Konsumentenpreise in Höhe von 4 Prozent. Der Goldpreis (in US-Dollar gerechnet) stieg in der betrachteten Zeit jahresdurchschnittlich um 6,7 Prozent – deutlich mehr als kurzlaufende Bankeinlagen. Was lässt sich aus diesen Zahlen schlussfolgern? Die langfristige Wertentwicklung des Goldes unterstreicht die Einschätzung, dass Gold vor allem eines ist: das bessere Geld – das man das Gold als Konkurrent zu den offiziellen Währungen wie US-Dollar, Euro, japanischer Yen, chinesischer Renminbi oder Schweizer Franken einstufen sollte.

Erfolg einzelner Anlageklassen im Vergleich

Nicht selten ist jedoch von Finanzexperten zu hören, das Halten von Gold sei nicht sinnvoll, weil Gold keine Zinsen abwerfe. Aktien oder Anleihen seien da die bessere Wahl. Was ist von diesem Argument zu halten? Nun, die Empfehlung „Halten Sie Aktien oder Anleihen statt Gold“ ist aus Sicht des Anlegers so unsinnig wie der Satz „Autofahren ist besser als Bücher lesen“. Gold ist eine Währung, und sie steht nicht im direkten Wettbewerb mit Aktien, sondern im direkten Wettbewerb mit anderen Währungen. Die Fragen, die sich der umsichtige Anleger stellen sollte, sind vielmehr die Folgenden: Soll ich mein Vermögen in Aktien, Anleihen oder Häusern halten oder in Form von liquiden Mitteln? Und wenn ich mich entscheide, liquide Mittel zu halten: Soll ich US-Dollar, Euro, Schweizer Franken oder die Währung Gold halten?

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Fiat-Geld-Guthaben waren jahrelang interessant

In den letzten Dekaden schien vielen Anlegern das Halten von Fiat-Geld relativ attraktiv zu sein, weil sich mit Fiat-Geld-Bankguthaben ein Zins verdienen ließ. Gold hat bekanntlich keine solche „Eigenverzinsung“. Mittlerweile gibt es jedoch auf Fiat-Geld keinen Zins mehr: Die Zentralbanken haben die Kurzfristzinsen auf oder sogar unter die Nulllinie gedrückt; und es ist recht wahrscheinlich, dass das Niedrig- beziehungsweise Negativzinsregime noch lange Bestand haben wird. Nach Abzug der Inflation ist die reale Verzinsung für Bankguthaben negativ geworden: Wer Guthaben bei Banken hält, wird ärmer; steigende Kontoführungsgebühren verschlimmern die Sache. Gold kann durch eine Politik des Negativzinses nicht entwertet werden.

Doch nicht nur das.

Gold hat eine weitere Eigenart, die für Investoren attraktiv ist: Das gelbe Metall ist eine Versicherung gegen den chronischen Kaufkraftverlust, der die offiziellen Währungen auszeichnet. Ihre Menge wird von den Zentralbanken unablässig erhöht, und das senkt die Kaufkraft des Geldes. Die physische Goldmenge lässt sich nicht beliebig, politischer Willkür folgend vermehren und entwerten. Zudem kann der Marktpreis des Goldes auch nicht auf null fallen – wie es beim ungedeckten Papiergeld im Extremfall passieren kann und immer wieder auch der Fall gewesen ist. Selbst wenn Gold nicht mehr für monetäre Zwecke eingesetzt würde, gäbe es noch für andere Zwecke – Schmuck und Industrieverwendung – eine Goldnachfrage und damit einen positiven Preis. Gold ist so gesehen wertmäßig unzerstörbar.

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