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Aktualisiert am 02.04.2020 - 14:47 Uhrin MärkteLesedauer: 4 Minuten

Bieten um Bonds EZB beginnt mit Käufen von Staatsanleihen

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Die EZB hat zwar gesagt, dass nur Wertpapiere mit einer Mindest-Restlaufzeit von zwei Jahren und maximal 30 Jahren und 364 Tagen zum Zeitpunkt des Erwerbs in Frage kommen. Jedoch haben die nationalen Zentralbanken gewissen Spielraum bei der Ausführung der Käufe in ihrem Heimatmarkt - so können sie bis zu einem bestimmten Punkt zwischen Staatsanleihen und Papieren staatsnaher Emittenten wählen.

Die Bondkäufe werden in etwa im Verhältnis des Kapitals erfolgen, das jede Mitglieds-Zentralbank zur EZB beigetragen hat, wobei diese Richtlinie nicht jeden Monat streng befolgt werden muss. Es besteht auch Flexibilität bezüglich der Laufzeit der von den Zentralbanken gekauften Bonds, um das Ziel von 60 Milliarden Euro monatlich zu erreichen.

Die Ereignisse in Japan aus dem Jahr 2013 dürften zur Vorsicht mahnen - sowohl bei den Händlern als auch bei den Zentralbankern. Der japanische Staatsanleihemarkt verzeichnete kräftige Schwankungen, nachdem die Notenbank ihr QE-Programm ausweitete. Nachdem die Renditen zunächst auf Rekordtiefs fielen, haben sie sich innerhalb von fünf Wochen mehr als verdoppelt, angesichts der Verwirrung unter den Banken, die eigentlich den Handel der Papiere erleichtern sollten. Infolgedessen war die japanische Notenbank gezwungen, die pro Monat stattfindende Anzahl der Geschäfte zum Kauf der Papiere zu erhöhen.

Die Fremdkapitalkosten im Euroraum sind kräftig gesunken, weil Investoren befürchten, dass QE zu einer begrenzten Verfügbarkeit von festverzinslichen Papieren führen könnte. Für Staatspapiere der Region erreichte am 26. Februar die durchschnittliche Rendite bis Fälligkeit 0,538 Prozent, den niedrigsten Wert seit mindestens 1995, wie aus Indizes von Bank of America Merrill Lynch hervorgeht.

Etwa 45 Milliarden Euro monatlich werden wohl für Staatspapiere aufgewendet werden, sagte ein Zentralbanker am 22. Januar. Das signalisiert eine Absicht, bis September 2016 rund 14 Prozent der im Umlauf befindlichen Staatsanleihen des Euroraums zu kaufen, oder 18 Prozent der Papiere aus Finnland, Deutschland, Luxemburg und den Niederlanden, die einzigen Länder mit zwei oder mehr “AAA"-Bonitätsnoten der drei wichtigen Ratingagenturen.

Geringere Staatsausgaben tragen gleichfalls zu einem weltweiten Mangel an Staatspapieren bei. Deutschland wird das Volumen konventioneller Anleihen am Markt in diesem Jahr um schätzungsweise 8 Milliarden Euro reduzieren. In Spanien, wo die strengsten Sparmaßnahmen in der demokratischen Geschichte des Landes umgesetzt werden, liegt das Nettoemissionsziel für 2015 bei 55 Milliarden Euro, verglichen mit Nettoemissionen von 97 Milliarden Euro im Jahr 2012.

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