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Aktualisiert am 06.04.2020 - 16:12 Uhrin Märkte verstehen, Chancen nutzenLesedauer: 3 Minuten
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Big Data in der Finanzbranche „Maschinen erkennen Muster, die Menschen nicht finden können“

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Dafür werden auch die täglichen Anfragen bei Suchmaschinen genutzt. Allein bei Google geben  Millionen von Menschen täglich rund zwei Milliarden Suchanfragen ein. Mit den richtigen Instrumenten lässt sich auf dieser Basis zum Beispiel abschätzen, wie sich welche Länder in naher Zukunft entwickeln werden. In den Jahren 2012/2013 zum Beispiel herrschte in Spanien wirtschaftlich gesehen so etwas wie Endzeitstimmung, alle Analysten rieten dazu, die Finger von diesem Land zu lassen.

Code prognostiziert Aufschwung in Spanien

Wir waren in dieser Zeit sehr irritiert, weil unsere Signale für Spanien auf „Grün“ standen – und wir mutmaßten einen Fehler in unserem Code. Doch der Code reagiert unter anderem auf ein gehäuftes Auftreten der Suchanfrage „Refinanzierung Immobilienkredit“, das als positiv gewertet wurde. Und der Code sollte Recht behalten, schon bald ging es mit Spanien wirtschaftlich wieder aufwärts.

Die Auswertung von Suchmaschinenanfragen ist ein Weg, die viel zitierte „Weisheit der Vielen“ sichtbar zu machen. Ein Beispiel aus der Medizin verdeutlicht das Prinzip: Welche Muster und Zusammenhänge gibt es zwischen Suchanfragen und bestimmten Ereignissen auf dieser Welt – könnte Google zum Beispiel Grippewellen voraussagen?

Google hat das untersucht und herausgefunden, dass rückblickend über fünf Jahre das Auftreten bestimmter Suchbegriffe mit dem Muster des Ausbruchs von Grippewellen übereinstimmt. Jetzt kann Google die Angst der Menschen vor Grippewellen voraussagen, noch bevor sie überhaupt zum Arzt gehen. Darin besteht die Macht des „Codes“. Auch BlackRock wertet Daten aus den Suchmaschinen aus und kann daraus zum Beispiel Rückschlüsse auf die Entwicklung verschiedener Wirtschaftsbranchen ziehen.

Bradley J. Betts ist als Aktienexperte bei BlackRock tätig.

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