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„Big Data“ und künstliche Intelligenz „Geschäftsmodell der Versicherer steht vor Umbau“

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Digitalisierung erfordert neue Rolle der IT

Im Rahmen der Studie wurden auch IT-Experten der untersuchten Versicherer zu unterschiedlichen Digitalisierungsaspekten befragt. Die Mehrheit rechnet in Zukunft mit einer wesentlich zentraleren Rolle ihrer Abteilungen als Innovationstreiber für das gesamte Unternehmen.

Allerdings seien sie für diese neue Rolle nicht ausreichend gerüstet. Entwicklerkapazitäten und Spezialisten fehlen demnach bei knapp der Hälfte der befragten Unternehmen. Zwei Drittel sehen sich aufgrund veralteter Systeme im Tagesgeschäft hochausgelastet, weshalb die Übernahme zusätzlicher Funktionen derzeit kaum möglich sei. Ein Umbau zu neuen Systemen wäre wichtig, wird aus Sicht der Mehrheit der Experten in ihren Unternehmen aber derzeit nicht priorisiert.

Mehr Verständnis in Betrieb und Vertrieb

„Die größte Expertise zu Digitalisierungsthemen und ihrer technischen Umsetzung sollte bei den IT-Abteilungen der Versicherer liegen. Bei der Umsetzung von Digitalisierungsthemen und der notwendigen Vermittlung von technischem Wissen und Verständnis in Betrieb und Vertrieb kommt ihnen eine Schlüsselrolle zu.

Dieser können sie derzeit aber kaum gerecht werden. Die Unternehmen sollten sich von technischen Altlasten befreien, zusätzliche Kapazitäten für den Wandel schaffen und die Umsetzungskompetenzen in den IT-Abteilungen bündeln“, sagt René Vogel, Director bei EY Innovalue.

Effizienter von externen Dienstleistern

Die Studienautoren empfehlen Versicherungsunternehmen, für die Digitalisierung wichtige IT-Mitarbeiter gezielt zu fördern und zu rekrutieren. Bestimmte traditionelle IT-Aufgaben wie die Betriebsumgebungen und die Datenspeicherung, aber auch die Schnittstellenpflege zu Cloud-Computing könnten in vielen Fällen effizienter von externen Dienstleistern übernommen werden.

Außerdem sollten zunehmend agile Arbeitsweisen etabliert werden, mit denen Erkenntnisse von IT und anderen Fachbereichen gemeinsam umgesetzt werden können.

Experten aus breitem Spektrum befragt

Im Rahmen der Studie wurden Experten aus einem breiten Spektrum von Versicherungsunternehmen befragt, von kleinen Versicherern mit Bruttobeitragseinnahmen (BBE) unter 250 Millionen Euro bis zu großen Unternehmen mit BBE von mehr als fünf Milliarden Euro. Als Auswertungs- und Analysetool diente der „EY Innovalue IT-Digitalisierungskompass“.

Darin werden zwei EY Innovalue Modelle mit Hilfe einer Matrix verbunden. Sieben relevante Themenfelder (Strategie, Trends, Rolle der IT, Menschen, Organisation, Prozesse, sowie Technologie und Infrastruktur) der Digitalisierung und ihr Reifegrad werden in Form einer „Heatmap“ dargestellt. So wird der Status quo der Digitalisierung der IT von Versicherern verdeutlicht und es wird illustriert, an welchen Punkten noch Optimierungspotenzial besteht.

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