Bildstrecke: Marktprognosen 2014
Henning Gebhardt, Leiter EMEA-Aktien bei der DeAWM
Für die Aktienmärkte bin ich sehr optimistisch. 2012 und 2013 standen die Aktienmärkte unter dem Einfluss von Risikoaversion und Normalisierung. 2014 dürfte sich dies wandeln. Jetzt dürften die Gewinne der Unternehmen zum Haupttreiber der Aktienmärkte werden. Dies sollte den Börsen in den kommenden zwölf Monaten weiteren Auftrieb geben. Für die Fortsetzung des Kursanstiegs spricht auch, dass viele Investoren Aktien in ihren Depots untergewichtet haben. An den meisten Aktienmärkten sollten Renditen von bis zu fünfzehn Prozent erzielbar sein.
An europäischen Aktien führt auch 2014 kein Weg vorbei. Aktien in Europa sind historisch gesehen immer noch sehr günstig – trotz des zum Beispiel jüngst erreichten Dax-Rekords. Investoren sollten zudem überlegen, auf konjunktursensitive Branchen zu setzen und Aktien aus den Bereichen zyklische Konsumgüter, Industrie und Finanzdienstleistungen überzugewichten. Small-Cap-Aktien dürften ebenfalls überdurchschnittlich von dem höheren Wirtschaftswachstum profitieren und sollten daher gegenüber Large-Cap-Papieren die Nase vorne haben. Anleger sollten Aktien zinssensitiver Unternehmen aus den Bereichen Versorger und Basiskonsum tendenziell untergewichten.
Stefan Kreuzkamp, Co-Head EMEA (Europe, Middle East and Africa) im Rentengeschäft der DeAWM
Die Situation an den Rentenmärkten ist nicht gerade einfach. G4-Anleihen, also Papiere aus Deutschland, den USA, Großbritannien und Japan, dürften weiterhin nur sehr niedrige Renditen bringen, teilweise dürfte der Ertrag zwar nominal positiv, real aber negativ sein. Das Nullzinsumfeld am Geldmarkt werde noch etwa zwei Jahre anhalten. Vier Punkte werden 2014 entscheidend sein für ein erfolgreiches Investment an den Rentenmärkten: Eine Rotation – also ein Wechsel – der Anlageklassen, eine genaue Selektion der Anleihen, gutes Timing und der Blick auf die Liquidität. Kurz gefasst: aktives Bonds-Management. Differenzierte Investments sind 2014 von großer Bedeutung, etwa bei Unternehmensanleihen, die aufgrund ihrer Zinsaufschläge in dem Niedrigzinsumfeld gut gepuffert sind. Anleihen aus Peripherieländern bieten einen Zinsaufschlag gegenüber Anleihen aus den Kernländern. Carry und Tightening – also das Verdienen an einer Normalisierung der Zinsaufschläge – bleibt im Euro-Raum eine attraktive Strategie. In den Emerging Markets ist eine sehr differenzierte Analyse nötig, vor allem hinsichtlich der Länderauswahl.