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Bill Gross lässt grüßen Was passiert, wenn bei einem Fonds der Manager wegfällt?

Manuel Peiffer, Relationshipmanagement bei GVS Financial Solutions in Dreieich
Manuel Peiffer, Relationshipmanagement bei GVS Financial Solutions in Dreieich
Als Bill Gross Ende September seinen Abschied von Pimco verkündete, reagierten die Finanzmärkte deutlich auf diese Nachricht. Die Kurse von US-Staatsanleihen gaben nach und die Aktienmärkte rutschten ins Minus. Die Pimco Mutter Allianz verlor an diesen Tag etwa vier Milliarden Euro an Börsenwert.

Sofort wurden erste Stimmen laut, welche erhebliche Mittelabflüsse bei den Pimco-Fonds prognostizierten. Und sie sollten Recht behalten. Von Ende September bis Mitte November wurden nach Angaben von Morningstar etwa 75 Milliarden US- Dollar aus den Pimco-Fonds abgezogen.

Es stellt sich also die Frage, was passiert wenn ein Fondsmanager wegfällt. Wie am Beispiel von Bill Gross zu sehen ist, kann ein Wechsel auf der Kommandobrücke erhebliche Folgen haben. Zahlreiche Kunden wechseln häufig mit dem Fondsmanager und investieren bei der neuen Fondsgesellschaft, um weiterhin vom Know-How und der Erfahrung des Starinvestors profitieren zu können.

Vor allem bei Fondsmanagern die einen einzigartigen Investmentstil pflegen, ist es schwierig einen geeigneten Nachfolger zu finden, der an die erzielten Renditen anknüpft.

Die Fondsgesellschafft betont dann immer wieder, dass hinter dem Fondsmanager ein ganzes Team steht, welches die Anlagephilosophie mit einem neuen Fondsmanager auch zukünftig umsetzen kann. Die Entscheidungen trifft aber immer der Head-Fondsmanager, der sich auch für das Ergebnis verantworten muss.

Hier sind Erfahrung, Fingerspitzengefühl und gutes Timing gefragt. Marketingtechnisch wird der Starkult eines berühmten Fondsmanagers wie Eduard Carmignac, Bert Flossbach oder Marc Mobius natürlich genutzt und sorgt meist für hohe Mittelzuflüsse. In diesen Zusammenhang ist aber zu erwähnen, dass das Fondsvolumen auch ein wichtiger Renditefaktor ist.

Werden die Fonds zu groß, wird es für den Fondsmanager häufig immer schwieriger seine Investmentstrategie umzusetzen. Ein weiterer kritischer Faktor ist die Tatsache, dass ein ausscheidender Fondsmanager große Teile seines Researchteams mit zur neuen Adresse nimmt. Somit verliert die Fondsgesellschaft weiteres Wissen.

Etwas anders sieht die Sache aus, wenn ein Fondsmanager altersbedingt ausscheidet. Hier kann auf einen Managementwechsel hingearbeitet und ein neuer Fondsmanager frühzeitig an zukünftige Aufgaben herangeführt werden.

Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass die Rendite eines Investmentfonds häufig von einer Person abhängt. Sollte es nach einem Wechsel in den darauffolgenden Quartalen zu einer deutlichen Underperformance kommen, sollte man den Fonds austauschen.

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