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in Aus der Fondsbranche: neue ProdukteLesedauer: 2 Minuten

Biometrie und Banking Diese Schwächen hätte Kontozugang per Fingerabdruck

Einmal Hand auflegen – schon ist der Einkauf im Supermarkt bezahlt, die Tankrechnung beglichen, spuckt der Geldautomat die geforderte Summe an Bargeld aus. So denken es sich die Unternehmen, die derzeit an einer neuen, verbesserten Form des digitalen Bezahlens arbeiten. Ihr Ziel: den oft schwer zu merkenden Pincode überflüssig machen, der zudem durch Hackerangriffe in falsche Hände geraten kann, und ihn durch eine smartere Authentifizierungsmethode ersetzen. Die Finanzbranche erhofft sich für ihre Konsumenten mehr Sicherheit und Komfort.

Bereits seit längerer Zeit wird an biometrischen Möglichkeiten zur Identifizierung gearbeitet. Sie scheinen sich derzeit als Mittel der Wahl durchzusetzen und genießen in der Forschung hohe Priorität.

Aber wie sicher ist das Bezahlen per Fingerabdruck, per Augen-Erkennung oder Sprachanalyse? Der Kongress des Chaos Computer Clubs im vergangenen Dezember in Hamburg hat in spektakulärer Weise auf Sicherheitslücken der Methode „Bezahlen-per-Finderabdruck“ hingewiesen. IT-Spezialisten führten vor, wie der Fingerabdruck von Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen bereits auf Grundlage eines hochauflösenden Fotos imitiert werden konnte. Vorher war man davon ausgegangen, dass nur ein physisch vorliegender Abdruck, etwa von einer Tastatur oder einem Glas, Basis für eine Fälschung sein kann.

Die Liste der Sicherheitsbedenken gegen biometrische Bezahlmethoden ist lang. Auf der erwähnten Tagung des Chaos Computer Clubs wurde ebenfalls demonstriert, wie auch Lebend-Scans ausgehebelt werden können, die sicherstellen sollen, dass eine Person auch wirklich anwesend ist und nicht nur ein Foto verwendet wird. Durch Auf- und Abbewegen eines Stiftes hatten findige IT-Experten das System überlisten können.

Aber nicht allein fehlende Sicherheit wird den immer populäreren biometrischen Erkennungsmethoden entgegengehalten. Sie greifen gleichzeitig auch in einen schutzwürdigen Bereich von Menschen ein und sammeln intime Daten. So ist neben dem Fingerabdruck auch die Analyse des Atems, des Herzrhythmus, typischer Bewegungsmuster, der Schweißzusammensetzung  oder anderer physiologischer Werte von Menschen Gegenstand der biometrischen Forschung zur möglichen Authentifikation von Menschen geworden. Am 24. September veranstaltet die Frankfurt School of Finance & Management mit „Biometrics in Banking and Payments“ eine Tagung zum Thema. Programmpunkte sind strategische und regulatorische Aspekte biometrischer Bezahlmethoden sowie neueste Entwicklungen am Markt.

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