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Bis zu 40 Millionen Dollar für ein Fabergé-Ei Eine Oster-Geschichte vom GDV

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Versicherer bewerten auch die historische Bedeutung des Kunstwerks

50 Eier hat er für die Zaren angefertigt – sie werden von den Bolschewiki konfisziert und zum Großteil verscherbelt, als die Revolution in Zahlungsnöte gerät. Gut 40 Eier sind heute in Museen zu sehen. Andere sind in privaten Sammlungen verschwunden oder verlorengegangen. Immer wieder tauchen angebliche Fabergé-Eier auf, die von Experten als Fälschung entlarvt werden. Zu diesen Fachleuten gehört Géza von Habsburg, Ururenkel des österreichischen Kaisers Franz Josef I. und seiner Frau Sissi. Der in New York lebende Kunstkenner hat zahlreiche Fabergé-Ausstellungen begleitet. Gegenüber GDV.DE erklärt der 75-Jährige, dass derzeit ein Ei für rund 40 Millionen Dollar privat zu Kauf angeboten werde. Die Versicherungssumme liegt nach Angaben von Habsburgs in ähnlicher Höhe.



Petra Eibel, Leiterin der Kunstabteilung der österreichischen Uniqa-Versicherung, bestätigt diese Einschätzung. „Bei der Festlegung der Versicherungssummen wird von Preisen, die auf Kunstauktionen oder am internationalen Kunstmarkt erzielt werden können, ausgegangen“, sagt die Expertin. Dieser Preis ist aber nicht das alleinige Merkmal, Versicherer bewerten unter anderem auch die kunsthistorische Bedeutung und die Herkunft des Kunstwerks. Der Markt für Kunst- und Ausstellungsversicherungen ist speziell und überschaubar, wuchs in der Vergangenheit dafür aber stetig. Nach vorläufigen Zahlen des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) betrugen die Beitragseinnahmen im Jahr 2015 knapp 58 Millionen Euro.

Sollte sich ein Sammler finden, der die aufgerufenen 40 Millionen Dollar zahlt, hätte sich der Wert der Eier seit dem Kauf der Forbes-Sammlung durch Wechselberg 2004 noch einmal vervielfacht. Für den Oligarchen hat sich das Investment in jedem Fall gelohnt. Er lässt die Eier in seinem Museum in Sankt Petersburg ausstellen und wird von der Presse dafür als Patriot und Mäzen gefeiert. Die kritischen Fragen nach der Herkunft seines Reichtums in den undurchsichtigen Zeiten des Zusammenbruchs der Sowjetunion sind seither verstummt.

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