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Bitcoin & Co Kryptowährungen: Bitte kein Bit!

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Die Banken haben es verbockt

Es ist die Sehnsucht nach einem neuen, dezentralen, demokratischen Geldsystem ohne Banken und vor allem ohne Zentralbank, die viele Menschen dazu bringt, sich für Euro und Dollar Kryptos zuzulegen. Und angesichts der mageren Leistungen von Zentral- und Geschäftsbanken in den vergangenen Dekaden (Stichwort: Finanzkrise) ist das auch verständlich.

Um echtes Geld zu werden, muss aber speziell der Bitcoin ein paar Probleme überwinden: Dafür muss der Bitcoin aber ein paar Probleme überwinden: 1. Die Datenblöcke sind frei einsehbar. Aber alle Personen sind darin als Zahlenkolonnen verschlüsselt. Drogen-, Waffen- und Kinderpornoringe nutzen das schon weidlich. 2. Grabenkämpfe im Netzwerk. Bei Bitcoin zum Beispiel fasst ein Datenblock gerade mal einen Megabyte – das ist weniger, als eine gute alte 3,5-Zoll-Diskette aus den 90ern fasst, und damit zu wenig für einen Siegeszug. Wie das zu lösen ist, darüber zankten sich Programmierer und Miner fast ein Jahr lang. Dann entschied die sogenannte Demokratie endlich, dass sich eine neue Krypto-Einheit namens Bitcoin Cash abspaltet. Nun wird ein Datenblock beim Bitcoin ab November 2 Megabyte fassen. Der Bitcoin Cash kommt hingegen mit 8 Megabyte daher. Bitcoin-Besitzer bekamen Anfang August für jeden Bitcoin einen Cash-Ableger gratis dazu. Ob sie wollten oder nicht. Allerdings ist bei den noch immer lächerlich kleinen Blöcken der nächste Knatsch schon heute abzusehen. Und es zeigt: Eine mächtige Zentralbank ist handlungsfähiger als eine Gelddemokratie, ob das nun gut ist oder schlecht. 3. Alles, was digital ist, ist hackbar. Also auch eine Blockchain, auch wenn man sich das jetzt noch nicht vorstellen kann. Die „Titanic“ war ja auch mal unsinkbar. 4. Jeder Teilnehmer besitzt für seine elektronische Brieftasche (Wallet) einen persönlichen Code. Verliert er den, kann niemand mehr auf das Guthaben zugreifen. Was macht man mit solchen Digitalleichen? 5. Was man einmal festgelegt hat, kann man auch ändern. Das gilt auch für die Bitcoin-Grenze. Bei einem derartigen Milliardenspiel werden Begehrlichkeiten aufkommen. Diejenigen mit der größten Rechenleistung haben im Netzwerk auch die meisten Stimmen, und das sind die Miner. Werden die sich damit zufriedengeben, dass bei 21 Millionen Schluss ist? Wohl kaum.

Hinzu kommen Details wie die Frage, was man macht, wenn man sein Handy als Zahlungsgerät nicht mit an den Strand nehmen will. Und muss Amazon bald zig Kryptopreise ausweisen und in Echtzeit ändern? Kryptos erzeugen definitiv frischen Wind in der Geldbranche. Nur riecht der noch stark danach, dass ein paar clevere Menschen den Rochus anderer Menschen auf Papiergeld ausnutzen. Und dabei hemmungslos abkassieren. Erst wenn die Kryptos das beiseite wischen können, haben sie eine Zukunft.

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