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BIZ-Studie Privatkundengeschäft ist für Banken das attraktivste Modell

Die durch Einlagen von Privatkunden finanzierten Geschäftsbanken schnitten zwischen 2005 und 2013 in fast jedem Jahr besser ab als Institute, die einem der beiden anderen Geschäftsmodelle folgen, ergab eine am Sonntag veröffentlichte Studie der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ), die 222 Banken aus 34 Ländern untersuchte. Die meisten Banken, die seit der Finanzkrise von 2008 einen Strategiewechsel vorgenommen haben, bewegen sich in Richtung dieses Geschäftsmodells, erklärten die Analysten um Rungporn Roengpitya von der thailändischen Zentralbank.

“Unabhängig von der Profitabilitätsmetrik ist das durchs Privatkundengeschäft finanzierte Modell der Spitzenreiter”, erklärte die in Basel ansässige BIZ. “In der Boom-Phase begünstigten die Marktkräfte das Kapitalmarktgeschäft, als Banker die Anleihe- und Interbankenmärkte als Finanzierungsquellen anzapften”, hieß es in der Studie. “Der entgegengesetzte Trend prägt die Phase nach einer Krise.”

Die Geschäftsmodelle der Banken werden von regionalen Traditionen, regulatorischen Anreizen, den Marktbedingungen und Modeerscheinungen in der Branche geformt - und beeinflussen ihrerseits die Prioritäten der Aufseher und Entscheidungsträger.

Handelsbanken wie Lehman Brothers und Großkunden- Geschäftsbanken wie Hypo Real Estate Holding gehörten zu den größten Opfern der Finanzkrise. Das Einfrieren des Interbankenmarktes nach der Lehman-Pleite sowie neue Finanzierungsregeln bestärkten die Finanzinstitute darin, Anpassungen vorzunehmen.

Die zwei Typen von Geschäftsbanken, die sich über Privatkunden- beziehungsweise Kapitalmarktgeschäfte finanzieren, ähneln sich allerdings in einem Punkt: bei beiden bestehen die Vermögenswerte zu etwa zwei Dritteln aus Krediten, zeigte eine datenbasierte Klassifikation der BIZ.

Bei Privatkundenbanken wie Unicredit oder Wells Fargo & Co beruhen zwei Drittel der Finanzierungen auf den Einlagen, während Großkundenbanken wie Swedbank oder Macquarie Group im Schnitt mehr als die Hälfte der Finanzierungen aus Anleihen, Interbankenhandel oder ähnlichen Quellen erhalten. Handelsbanken wie Goldman Sachs Group oder Deutsche Bank unterscheiden sich von den beiden anderen Modellen durch einen größeren Anteil an handelbaren Vermögenswerten.

Privatkundenbanken erzielten den BIZ-Daten zufolge im untersuchten Zeitraum eine durchschnittliche Kapitalrendite von 12,5 Prozent, verglichen mit 5,8 Prozent bei den Großkundenbanken und 8,1 Prozent bei den Handelsbanken. Die Ergebnisse bei den Handelsbanken seien am volatilsten gewesen und “schwankten wiederholt zwischen der Spitze und dem Ende” der Rangliste, hieß es in der Studie.

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