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BlackRock-Analyse zum drohenden Handelskrieg Diese Anlageklassen sind besonders gefährdet

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Globale Wertschöpfungsketten überwinden oft mehrere Grenzen hintereinander, mitunter sogar mehrfach in beide Richtungen. Das bedeutet, dass sich eine vermeintliche Exportstärke eines Landes relativiert, wenn die Fertigungstiefe im eigenen Land gering ist. Wenn man berücksichtigt, dass China viele Zwischenprodukte aus anderen asiatischen Staaten importiert, halbiert sich der chinesische Handelsbilanzüberschuss.

Weltweit machen Zwischenprodukte inzwischen mehr als 70 Prozent der gehandelten Güter aus. China spielt bei den globalen Wertschöpfungsketten oft eine wichtige Rolle. War das Reich der Mitte vor gar nicht allzu langer Zeit häufig noch am Anfang der Produktionsketten zu finden, ist es in den vergangenen Jahren die Wertschöpfungskette hinaufgeklettert. Somit befindet sich die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt immer öfter in der Mitte der Handelsprozesse. Dies hat zur Folge, dass eine Verringerung der chinesischen Exporte indirekt auch jene Exportländer treffen kann, die Zwischenprodukte nach China liefern. Mit anderen Worten: Wird der Handel zwischen China und den USA belastet, ist das nicht ausschließlich ein Thema für diese beiden Länder.

Obwohl das iPhone laut Trump von Importbeschränkungen ausgenommen sein soll, liefert es ein gutes Beispiel für eine globale Wertschöpfungskette mit China im Zentrum: Deutschland, Südkorea, Japan und Frankreich sind nur einige jener Staaten, die Vorprodukte für das Smartphone nach China liefern. Auch die USA selbst liefern für das Produkt Vorerzeugnisse ins Reich der Mitte. Nach der Fertigung gelangt das Produkt wieder zurück in die USA und anschließend in alle Welt. Würde der Handel zwischen den USA und China erschwert, litten auch Deutschland und alle anderen beteiligten Länder.

China ist importstärkste Nation von Zwischengütern

China ist für Deutschland mittlerweile der drittwichtigste Absatzmarkt. Im Jahr 2017 gelangten Produkte im Gegenwert von 86 Milliarden Euro in das Land. Ein Großteil davon waren Zwischenerzeugnisse. Betrachtet man das Ranking der führenden Importnationen von Zwischengütern, ist China mit Einfuhren von über einer Billion US-Dollar die importstärkste Nation von Zwischengütern. Dass heute über 60 Prozent der deutschen Exportgüter Zwischenprodukte sind unterstreicht, wie wichtig ein funktionierender Welthandel ist.