Blackrock, Pimco, DeAM Fondsmanager und Volkswirte: 8 Prognosen und Anlagetipps für 2017
Pimco: Aufschwung, wenn 3 Voraussetzungen zutreffen
Pimco-Chefvolkswirt Joachim Fels (Bild) und Pimcos Investmentchef für globale Anleihen, Andrew Balls gehen von einem Aufschwung der Konjunktur aus - unter drei Bedingungen:
„Wir rechnen für das Jahr 2017 mit einer Fortsetzung des konjunkturellen Aufschwungs mit einem realen Weltwirtschaftswachstum (BIP) in der Bandbreite von 2,5 Prozent bis 3,0 Prozent. Im kürzlich veröffentlichten Konjunkturausblick erwartet Pimco für die US-Wirtschaft ein über dem Trend liegendes BIP-Wachstum von 2,0 Prozent bis 2,5 Prozent sowie für die Eurozone von 1,0 bis 1,5 Prozent. Für die Schwellenländer – einschließlich Brasilien und Russland – prognostiziert Pimco eine Rückkehr zu einem mäßigen doch positiven Wachstum.
Kritische Übergänge entscheidend
Diese grundsätzlich positiven Aussichten basieren auf der Annahme, dass eine Reihe entscheidender Übergänge schrittweise und geordnet ablaufen werden. Erstens: Die Fiskalpolitik nimmt einen expansiven Charakter an. Zweitens: Die Zentralbanken behalten ihre Anreizpolitik grundsätzlich weitgehend bei und begrenzen den Anstieg der Anleihenrenditen. Drittens: Es kommt nicht zu einem Handelskrieg und der chinesische Yuan wertet im Laufe der bevorstehenden 12 Monate nur allmählich ab.
Wir weisen aber darauf hin, dass sowohl die Wahrscheinlichkeit negativer wie positiver Abweichungen von diesem Basisszenario zugenommen haben, und dass es unerlässlich ist, neben den genannten Übergängen eine Reihe weiterer potenzieller Einflussfaktoren aufmerksam zu beobachten:
- Die Präsidentschaft von Donald Trump und alle damit verbundenen Hoffnungen und Ängste bergen Potenzial für kräftige Rückkopplungseffekte, die nachhaltigen Einfluss auf die Märkte und die Wirtschaft nehmen können
- Pimco geht weiter davon aus, dass die langfristige These der Neuen Normalität / Neuen Neutralität mit langfristig geringeren Leitzinsen intakt bleibt, honoriert aber dennoch die Möglichkeit eines potenziellen Paradigmenwandels
- Die Märkte tendieren zu heftigen Reaktionen und Abweichungen von ihrem Gleichgewichtsniveau – sprich Über- und Unterschießen
- Das politische Umfeld weist nach wie vor einen hohen Grad an Unsicherheit oder teils sogar radikaler Unsicherheit auf
Anlageimplikationen
Diese Rahmenbedingungen einer stärkeren Verunsicherung und einer höheren Wahrscheinlichkeit potenzieller Abweichungen vom Basisszenario fließen auch in die Strategie und Portfoliokonstruktion mit ein:
- Zusätzlicher Fokus auf Kapitalerhalt und Extremrisiken statt Konzentration auf die wahrscheinlichste Basiseinschätzung
- Vorsicht bei Positionen, die in hohem Maße von der Unterstützung der Zentralbank abhängen
- Schutz vor dem asymmetrischen Risiko steigender Renditen und insbesondere vor Anleihen mit negativen Renditen
- Äußerst selektiver Ansatz für Investitionen im Euroraum
- Konzentration auf fundierte Einzeltitelauswahl
- Einsatz globaler Ressourcen zur Identifikation des besten Anlagechancen weltweit