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BMO Global Asset Management „VW benachteiligt Minderheitsaktionäre erheblich“

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Sie beanstanden vor allem auch die personelle Besetzung des Vorstands und den Wahlmodus. Beer: Ja. Wir haben in unseren Schreiben auch die Notwendigkeit für mehr Unabhängigkeit und regelmäßige neue Besetzungen sowie einen sukzessiven Übergang zu jährlichen Vorstandsneuwahlen betont. Denn: Derzeit wird der Vorstand nur alle vier Jahre oder noch später wiedergewählt. Wir haben uns für mehr Diversität einschließlich mehr Frauen im Vorstand stark gemacht und die Bedeutung eines formalen und transparenten Nominierungsprozesses herausgestellt. Und wir haben das Unternehmen gedrängt, regelmäßige strukturierte Anlässe zu schaffen, während derer institutionelle Anleger Aufsichtsratsmitglieder treffen und mit ihnen in einen konstruktiven Dialog treten können. Wie hat der Konzern auf Ihre Bemühungen reagiert? Beer: Volkswagen hat uns weder geantwortet noch die Chance gegeben, uns mit Aufsichtsratsmitgliedern zu treffen. Stichwort Aufsichtsrat: Warum kritisieren Sie die Wahl von Hans Dieter Pötsch zum neuen Aufsichtsratschef? Beer: Dass ein Unternehmens-Insider den wichtigen Aufsichtsratsvorsitz erhält, halten wir für bedenklich. Denn gerade jetzt benötigt das Unternehmen über jeden Zweifel erhabene und unabhängige Kontrolleure, um angemessen auf das derzeitige Problem der Dieselemissionen zu reagieren. Doch was ist passiert? Die für den 9. November geplante außerordentliche Hauptversammlung wurde abgesagt. Anlegern wurde durch die unbestimmte Verschiebung der außerordentlichen Hauptversammlung bis auf Weiteres die Möglichkeit genommen, bei dieser Personalie mitzureden. Auf der Hauptversammlung hätten eigentlich die Aktionäre über die Berufung des derzeitigen Finanzvorstands Hans Dieter Pötsch zum Aufsichtsratsvorsitzenden abstimmen können. Stattdessen hat auf Bitten von Volkswagen das Amtsgericht Braunschweig der Bestellung von Hans Dieter Pötsch in den VW-Aufsichtsrat zugestimmt, sodass anschließend der Aufsichtsrat selbst Pötsch bis auf Weiteres zu seinem Vorsitzenden wählen konnte. Wann haben Sie das Thema Emissionen bei Volkswagen angesprochen? Beer: Bereits im vergangenen Jahr haben wir das Unternehmen auch auf dessen Anstrengungen angesprochen, die Emissionen aus seinen Fahrzeugen zu senken. Das Unternehmen hat Fortschritte in der Entwicklung von Technologien erzielt, die dem schnell wachsenden Trend in Richtung Elektromobilität Rechnung tragen. Jedoch wirft die aktuelle Krise auch Fragen zur Reduzierung des durchschnittlichen Flottenausstoßes auf. 

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