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Börsenkommentar „Das sind die Top 10 der deutschen Aktien im 4. Quartal“

Hendrik König, Analyst bei Metzler Capital Markets

Die größten Kurschancen im vierten Quartal 2017 sehen wir für die Aktien der folgenden zehn Unternehmen: Allianz, Commerzbank, Deutsche Post, Innogy, K+S, Nordex, Rational, Siemens, ThyssenKrupp und Volkswagen. Wir gehen davon aus, dass das Wachstumstempo in der Eurozone hoch bleiben wird. Unsere Empfehlungen umfassen daher vor allem Aktien von Unternehmen mit umfassender Geschäftstätigkeit in Europa – zumal die Aufwertung des Euro für Unternehmen mit Exporten in Länder außerhalb der Eurozone zu einem Hemmschuh werden könnte.

Thematisch favorisieren wir Unternehmen, die entweder sehr zinssensitiv sind oder über eine starke Wertschöpfungskette in Verbindung mit strukturellem Wachstum verfügen. Für Zurückhaltung plädieren wir bei den Papieren von Aumann, Bilfinger, ElringKlinger, Osram und Sartorius.

Wachstumstrend vor Fortsetzung

Der Ausgang der Bundestagswahlen dürfte die Entwicklung der Wirtschaft in Deutschland und Europa kaum tangieren, sofern die anstehenden Koalitionsverhandlungen in nächster Zeit eine stabile Regierung hervorbringen. Ich sehe gute Chancen, dass die Wirtschaft ihren Wachstumstrend fortsetzt – begünstigt von Reforminitiativen in Frankreich, den nach wie vor niedrigen Zinsen und einer eher moderaten Aufwertung des Euro.

Allerdings könnte sich die politische Ausrichtung einer neu zu bildenden Regierung in Deutschland für einige Branchen vorteilhaft auswirken – und für andere weniger. Sofern in der künftigen Regierung Konservative, Liberale und Grüne koalieren, könnte Rückenwind für Unternehmen bedeuten, die einen Schwerpunkt ihrer Geschäftsaktivitäten auf Erneuerbare Energien und Elektromobilität setzen.

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Gegenwind für viele Traditionelle

Hingegen dürften Gesellschaften Gegenwind spüren, die in der konventionellen Energieerzeugung und in der traditionellen Antriebstechnologie aktiv sind. Zu den Gewinnern einer Jamaika-Koalition zählen Unternehmen mit starkem Fokus auf Digitalisierung und insbesondere auf Infrastruktur.

Durchaus denkbar ist, dass die bislang strikte Haushaltspolitik einem umfassenden Investitionspaket weichen wird. Der Bedarf ist offensichtlich – etwa im Verkehrswesen, in der innerstädtischen Mobilität, in der Bildung und im Wohnungsbau.

Zudem gehe ich davon aus, dass Steuererleichterungen auf der Agenda einer Jamaika-Koalition stehen werden, was Konsumausgaben beflügeln sollte. Mit Blick auf das noch frühe Stadium der Koalitionsverhandlungen dürfte der deutsche Aktienmarkt mögliche Sektor-Rotationen vorerst jedoch nur äußerst zaghaft widerspiegeln.

Deutliche Dosis Dax-Optimismus

Das durchschnittliche Kurs-Gewinn-Verhältnisse des Dax zeigt ein hohes Bewertungsniveau mit einem Aufschlag gegenüber dem langjährigen Durchschnitt. Das signalisiert eine deutliche Dosis Optimismus. Der Markt wird es nicht leicht haben, dieses Bewertungsniveau zu rechtfertigen – vor allem, wenn der Euro weiter aufwerten und die Diskussion um das Auslaufen der Niedrigzinspolitik konkretere Formen annehmen sollte.

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