Börsenkommentar „Die Zinskurve mahnt 2018 zu mehr Vorsicht“
Panikmache wäre fehl am Platz
In der rechten Hälfte des Charts erkennen wir: Der Abstand der zehn- und zweijährigen Zinsen war 2011 mit einer Differenz von 2,8 Prozentpunkten am größten. Seither geht es unter starken Schwankungen abwärts. Ab dem Jahr 2014 verschärft sich der Abwärtstrend – selbst die Trump-Wahl im Jahr 2016, die als großer Wendepunkt für die Zinsen ausgerufen wurde, entpuppt sich im Nachhinein nur als zeitweiliges Hoch in diesem längeren Abwärtstrend.
Aktuell liegt die Differenz zwischen zehn- und zweijährigen Anleihen bei nur noch 0,6 Prozent – und damit so niedrig wie zuletzt vor der Finanzkrise!
Ist 2018 deshalb nun ein Ausverkauf bei Aktien unweigerlich? Gemach, gemach, eine solche Panikmache wäre fehl am Platz. Dennoch kann man einige wichtige Schlussfolgerungen ziehen:
- Wir befinden uns in der Spätphase des Aufschwungzyklus, was sich in der immer geringeren Zinsdifferenz widerspiegelt.
- Solange die Null-Linie (horizontale Linie) nicht erreicht wird, ist voraussichtlich keine Rezession und in deren Vorfeld kein Kursabschwung bzw. -einbruch zu befürchten. Es ist auch durchaus möglich, dass sich der Trend (zeitweilig) umkehrt.
- Wird die Null-Linie erreicht, sollten Aktienanleger über Verkäufe nachdenken oder mit klar definierten Stopp-Kursen größere Verluste vermeiden.