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"Bonds von zahlungskräftigen Schwellenländern sind mittlerweile eine eigene Anlageklasse"

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Währungsverluste abfedern

Man muss sich natürlich auch darüber im Klaren sein, dass Schwellenländer-Anleihen immer wieder unter der Risikoaversion von Investoren leiden. In der Vergangenheit war stets zu beobachten, dass bei Marktrückschlägen die Anleger ihr Risikokapital, sprich Aktienfonds, verkaufen.

Das hat zur Folge, dass letztlich auch die Währungen und damit die Rentenfonds unter Druck geraten. Lokal investierende Rentenfonds belastet das – aber häufig sinken gleichzeitig die Renditen, wodurch die Kursanstiege der Anleihen die Währungsverluste abfedern.

Hinzu kommt: Bei in Euro notierten Fonds-Tranchen schlagen die Volatilitäten und fallende Währungen nicht so durch, wie das bei den auf US-Dollar notierten Fonds der Fall ist. Der Grund: Soweit die Bonds in lokaler Währung ausgegeben sind, fließen auch die Veränderungen des Euro-Dollar-Wechselkurses in die Gesamtbetrachtung der Rendite mit ein.

Die Bedeutung dieser Wechselkursveränderung wird häufig unterschätzt. Wie groß der Effekt ist, zeigt eine aktuelle Auswertung von Pictet: Demnach verzeichnete der Pictet-Emerging Local Currency Debt auf 3-Jahres-Sicht eine Volatilität von 7,9 Prozent, in US-Dollar lag der Wert jedoch bei 12,4 Prozent (siehe Tabelle). Der maximale Verlust des Pictet-Emerging Local Currency Debt lag auf 5-Jahres- Sicht bei 12,3 Prozent, in US-Dollar gerechnet betrug der Drawdown mehr als das Doppelte (25,7 Prozent).

Auch in Sachen Wertentwicklung waren in Euro denkende Anleger klar im Vorteil: Auf 3-Jahres-Sicht betrug der in Euro gerechnete Wertzuwachs knapp 72 Prozent, in US-Dollar waren es „nur“ 52, 6 Prozent.

Noch deutlicher macht sich der Wechselkurs innerhalb der vergangenen zwölf Monate bemerkbar: In Euro sprang für den Anleger ein Plus von 15,5 Prozent heraus, in Dollar war es dagegen ein leichtes Minus von 0,2 Prozent. „Das bedeutet, dass selbst die traditionell eher konservativen und risikoaversen Rentenanleger Emerging-Markets-Anleihen ideal als Beimischung nutzen können“, sagt Liebe.

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Die Nachfrage nach Lokalwährungsanleihen aus den Schwellenmärkten dürfte laut Liebe ohnehin weiter hoch bleiben, da es derzeit an renditestarken Alternativen mangelt. Zwar schwächt sich in China, Brasilien & Co. das Wirtschaftswachstum etwas ab, dennoch leidet darunter nicht die Investmentstrategie bei Staatsanleihen, weil die Rentenmärkte kein großes Wirtschaftswachstum brauchen, um zu performen.

„Insgesamt sind die Anleihen widerstandsfähig, weil niedrigeres Wachstum und abnehmende Inflationserwartungen die Zinssenkungsfantasie beflügeln“, sagt Pictet-Mann Liebe. „Das sind so oder so aussichtsreiche Perspektiven für lokale Schwellenländeranleihen.“  

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