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Bonitätsanleihen „Produktverbot kommt schleichender Entmündigung des Anlegers gleich“

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Renditen oberhalb von Fest- und Tagesgeld

Bonitätsanleihen liegen durchaus im Trend, weil Anleger mit diesen Produkten trotz des anhaltenden Niedrigzinsumfelds Renditen oberhalb von Fest- und Tagesgeld erzielen können. Zugegeben, die Höhe des Risikos ist mit der Höhe des Renditeversprechens abzugleichen. Das ist im Übrigen bei anderen Teilschutz-Produkten im Zertifikate-Universum (Discount-, Bonus- und Express-Zertifikate) nicht anders. Ohne Risiko gibt es keine Chance auf Erträge. Ein Verbot würde bedeuten, dass der Anleger bei seiner notwendigen Suche nach attraktiven Renditen nicht mehr auf Bonitätsanleihen zurückgreifen darf.

Negative Renditen bei sicheren Staatsanleihen

Nicht erst seit gestern sind negative Renditen bei vermeintlich sicheren Staatsanleihen der Industrieländer ein globales Phänomen. Hier dominieren rote Vorzeichen. Welcher Anleger will schon für 100 etwas kaufen, für das er in zehn Jahren lediglich noch 99 zurückbekommt? Keine Risiken einzugehen, ist für Anleger im Vermögensaufbau am Gefährlichsten. Die Attraktivität von Bonitätsanleihen spiegeln sich im gestiegenen Investitionsvolumen wider.

Risiko ist in der Regel überschaubar

Auch dem Einwand der Intransparenz kann einfach begegnet werden. Das mit einer Bonitätsanleihe verbundene Risiko wird offengelegt und ist in der Regel überschaubar. Dessen ungeachtet müssen die Privatanleger über das Risiko des Referenzunternehmens, also insbesondere dessen Bonität, selbstverständlich genau aufgeklärt werden. Dies geschieht bereits mit den Muster-Produktinformationsblättern.

Aufsichtsbehörde hat Verbotskeule herausgeholt

Schließlich und endlich können Produktverbote Anleger nicht vor allen Unwägbarkeiten der Märkte schützen und sollten, wie gesagt, nur das allerletzte Mittel sein. Insofern bleibt auch bis auf weiteres nicht ersichtlich, auf welcher Grundlage die Aufsichtsbehörde die Verbotskeule herausgeholt hat.

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