Branchenumfrage Risikobereitschaft der Fondsmanager auf Allzeithoch
Die Cash-Anteile internationaler Fondsmanager haben im Oktober mit durchschnittlich 4,4 Prozent den geringsten Wert seit vier Jahren erreicht. Dieses Maß für die Risikobereitschaft der Investoren liegt damit unter seinem langjährigen Mittelwert. Das geht aus der aktuellen BofA Merrill Lynch Fund Manager Survey hervor, für die Anfang November weltweit 178 Teilnehmer mit einem verwalteten Vermögen von insgesamt 533 Milliarden US-Dollar befragt wurden.
Bei den 87 befragten Fondsmanagern aus Europa, die gemeinsam 201 Milliarden US-Dollar verwalten, lag die Cash-Quote im vergangenen Monat hingegen bei 3,7 Prozent. Zum Vergleich: Ihren bisherigen absoluten Tiefpunkt erreichte die Kennzahl mit einem globalen Wert von 3,4 Prozent im Juli 2007. Bereits am 9. August 2007 stiegen die Zinsen für Interbankfinanzkredite sprunghaft an, was als Beginn der folgenden Finanzkrise gilt.
Größte Sorge: Geldpolitik
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Als größtes Marktrisiko sehen die Befragten eine fehlerhafte Geldpolitik der US-Notenbank Federal Reserve (Fed) beziehungsweise der Europäischen Zentralbank (EZB). Uneins sind sich die Anlageexperten jedoch über die zu erwartenden Effekte einer verkürzten Fed-Bilanz und den Ende Oktober heruntergefahrenen Anleihekäufen der EZB auf den Aktienmarkt: 42 Prozent erwarten sinkende Kurse und 35 Prozent steigende.
Bei ihrer Asset Allocation bevorzugen die befragten Fondsmanager weiterhin Aktien, die sie aktuell mit netto 49 Prozent statt 45 Prozent im Vormonat übergewichten. Dabei favorisieren sie die Anlageregionen Eurozone vor Japan und den globalen Emerging Markets. Insgesamt bleiben Aktien die von den meisten Befragten übergewichtete Anlageklasse, obwohl netto 42 Prozent der Befragten die Aktienmärkte derzeit für überbewertet einschätzen.