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Brasilien: Fidelitys Experte setzt auf Soziales und Sport

Angel Ortiz
Angel Ortiz
Bei den Stichwahlen um das Präsidentenamt in Brasilien hat sich am Sonntag die Kandidatin der regierenden Arbeiterpartei Dilma Rousseff gegen den Herausforderer José Serra durchgesetzt. Die Investoren rechnen damit, dass die Nachfolgerin von Luiz Inácio Lula da Silva seinen Kurs fortsetzen und das Land weiter voranbringen wird. Auch der gebürtige Venezolaner Angel Ortiz stimmt in die Lobeshymne auf das südamerikanische Land ein.

„Rousseff übernimmt eine Wirtschaft mit enormen Bodenschätzen und einer wachsenden Konsumentenschicht, die durch eine kluge Finanzpolitik gestützt wird“, so der Fidelity-Manager. Er geht davon aus, dass die Wirtschaft in den kommenden zehn Jahren im Vergleich zur vergangenen Dekade stärker wachsen und die Regierung einige der tiefen strukturellen Probleme Brasiliens angehen wird. Von der neuen Staatschefin erwartet Ortiz vor allem, dass sie sich verstärkt den Themen Bildung, Gesundheit und Soziales widmet.

Große Hoffnungen setzt der Experte beispielsweise in Projekte wie „Minha Casa Minha Vida“, mit dem der soziale Wohnungsbau subventioniert wird. „In der ersten Phase wurden bereits eine Million Häuser errichtet; in der zweiten Phase, die wahrscheinlich im kommenden Jahr beginnen wird, könnten zwei weitere Millionen folgen“, so Ortiz. Das erzeuge hohe Nachfrage und schaffe Arbeitsplätze. „Darüber hinaus glaube ich, dass die Regierung weiter umsichtig agieren wird, um jede weitere Aufwertung des Real in Grenzen zu halten“.

Regierung will 13,2 Milliarden Dollar für Fußball-WM ausgeben

Noch größere Hoffnungen setzt der Lateinamerika-Experte allerdings auf zwei sportliche Großereignisse – die Fußball-WM 2014 und die Olympischen Sommerspiele 2016, die in Brasilien stattfinden werden. Für die Fußball-Weltmeisterschaft hat die Vorgänger-Regierung im Juli Ausgaben in Höhe von 13,2 Milliarden Dollar angekündigt. Davon sollen rund 4,4 Milliarden Dollar in die Infrastruktur der Großstädte fließen, mehr als 3 Milliarden Dollar in die Flughäfen des Landes und etwa eine halbe Milliarde Dollar in Hotels. Ähnliche Investitionen dürften die Olympischen Spiele nach sich ziehen.

„Davon profitieren vor allem die Infrastruktur und der Arbeitsmarkt“, erklärt Ortiz. So seien allein im August dieses Jahres knapp 300.000 Stellen entstanden. Die Arbeitslosigkeit liege unter 7 Prozent. „Diese positive Entwicklung wird in den kommenden drei bis vier Jahren zu höheren Konsumausgaben führen - zusätzlich angekurbelt von der jungen, stark wachsenden Bevölkerung Brasiliens - und in der Folge wird sich die Abhängigkeit Brasiliens vom Ausland verringern.“

Konsum, Baukonzerne, Einkaufszentren und Banken besonders interessant

Derzeit findet der Fondsmanager vor allem konsumnahe Unternehmen und Baukonzerne interessant. Aktien der Betreiber von Einkaufszentren seien ebenfalls attraktiv, weil sie direkt am Konsum hängen und gegen eine mögliche Inflation schützen würden. Auch Banken bieten laut Ortiz gute Investmentgelegenheiten, weil sie indirekt ebenfalls vom erstarkenden Konsumenten profitieren.

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