Brexit-Folge „Londoner Banker können auch im Taunus spazieren gehen“
Wegen des bevorstehenden Austritts des Vereinigten Königreichs aus der Europäischen Union erwägen viele ausländische Banken, deren Europa-Zentralen derzeit vielfach noch in London angesiedelt sind, Finanzkreisen zufolge einen Umzug nach Frankfurt. Doch vorerst werden sie wohl nur wenige Arbeitsplätze nach Deutschland verlagern, erwartet Michael Kemmer. In der ersten Welle würden vermutlich „nicht wahnsinnig viele Leute“ umziehen, zitiert die Nachrichtenagentur Reuters aktuell den Hauptgeschäftsführer des deutschen Bankenverbandes.
„Die Londoner Banker werden nicht mit Feuer und Flamme und der ganzen Familie sofort nach Frankfurt übersiedeln“, so Kemmer weiter. Denn einige Geldhäuser dürften nach seiner Einschätzung versuchen, ihre Geschäfte als weiterhin über ihre Niederlassung in London abzuwickeln. Die so genannten Back-to-Back-Geschäfte seien organisatorisch und aufsichtsrechtlich aber nicht ganz einfach.
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„Back-to-Back-Geschäfte relativ umständlich“
„Wir erwarten aber, dass es dann in zwei bis drei Jahren eine weitere Welle gibt, wo man sieht, dass es mit den Back-to-Back-Geschäften doch relativ umständlich ist, wo man vielleicht auch sieht, dass man im Taunus gut spazieren gehen kann und dass die Kinder hier gute Schulen haben“, erklärte Kemmer. Dann könnten „nochmal deutlich mehr Menschen“ in die Main-Metropole umziehen.
Die Auswirkungen des Brexits auf die heimischen Banken ist aus Sicht des Branchenvertreters Kemmer hingegen begrenzt. „Deutsche Banken werden in den nächsten beiden Jahren Geschäft nach Deutschland verlagern.“ Ein vollständiger Rückzug aus London sei aber nicht zu erwarten, schließlich werde die Stadt auch nach dem Brexit ein bedeutender Finanzplatz bleiben