Bric-Analyse: Asiens Giganten auf Erholungskurs
„Die BIP-Wachstumsraten haben zwar nachgelassen, doch abgesehen von Brasilien wächst die Wirtschaft in den Bric-Ländern noch immer sehr viel schneller als in den meisten Industriestaaten“ meint Mark Mobius. „Größere Probleme“, wie sie den Wachstumsstars derzeit immer wieder nachgesagt werden, kann der Emerging-Markets-Experte von Franklin Templeton nicht erkennen.
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Vor allem in Asien ist der Nährboden gut. Einen Zuwachs von 6,6 Prozent Wirtschaftsleistung prognostiziert die Asiatische Entwicklungsbank den Schwellenländern Asiens für 2013. Hauptmotor bleibt China. Dort soll die Wirtschaft um 8,2 Prozent zulegen.
Auf dem Weg zur Konsumgesellschaft
Das 1,3 Milliarden-Einwohner-Reich ist im Wandel. Der 2011 verabschiedete 12. Fünf-Jahres-Plan sieht vor, dass das bislang stark investitionsgetriebene Wachstum auf eine breitere Basis gestellt wird und der Konsum künftig eine größere Rolle spielt. Die bereits stark gestiegenen und weiter steigenden Löhne und verfügbaren Einkommen bilden dafür die Basis.
Die neue Regierung unter Präsident Xi Jinping und Premier Li Keqiang setzt den eingeschlagenen Kurs fort. Der Regierungswechsel wurde erwartungsgemäß ohne großes Aufsehen im März abgeschlossen. Die ersten Monate ihrer Amtszeit nutzten die Machthaber bereits für diverse Auslandsreisen, um Handelsbeziehungen mit globalen Partnern zu pflegen und auszubauen.
Ob die prognostizierten 8,2 Prozent Wachstum für dieses Jahr noch zu erreichen sind, steht jedoch in den Sternen. Denn auch wenn von einer Panne keine Rede sein kann, so stottert der Motor durchaus. Seit Anfang 2011 schrumpfte das Wirtschaftswachstum in China von Quartal zu Quartal, bis der Sinkflug im vierten Quartal 2012 gestoppt wurde.
Die geldpolitischen Lockerungen schienen endlich Wirkung zu zeigen. Nachdem die Inflation im ersten Halbjahr 2012 deutlich weiter zurückgegangen war, begann die Regierung, die Zügel zu lockern, um die Wirtschaft wieder anzukurbeln. Unter anderem senkte die Zentralbank den Leitzins auf 6 Prozent.
BIP-Wachstum im ersten Quartal wieder gesunken
In diesem Jahr haben sich die Konjunkturdaten aber wieder eingetrübt. Das BIP-Wachstum fiel im ersten Quartal 2013 von 7,9 auf 7,7 Prozent zurück, und auch im zweiten Quartal läuft es nicht rund. „Hauptgrund für das nachlassende Wachstum war Schwäche bei Industrieproduktion und Investitionen“, so Mobius. „Der Inlandskonsum blieb dagegen der stärkste Wachstumstreiber.“
Die Einzelhandelsumsätze legten zweistellig zu. Bei den Ex- und Importen ging es ebenfalls zweitstellig voran. Eine große Herausforderung sieht der Schwellenländer-Fan im Immobilienmarkt. „Die Regierung muss auch weiterhin für bezahlbare Preise sorgen, aber gleichzeitig sicherstellen, dass Preiskontrollmechanismen keinen Einbruch der Immobilienpreise auslösen“, erklärt Mobius.
Chinesische Aktien: 10 bis 15 Prozent Aufwärtspotenzial
An den Aktienmärkten sorgten schwache Konjunkturdaten für einen Vertrauensverlust. Die im Spätsommer 2012 gestartete Kursrally endete im ersten Quartal 2013. Investoren realisierten ihre Gewinne. Der MSCI China gab von Anfang Februar bis Ende Mai fast 10 Prozent nach. „Auf der Stimmung am Markt lastet zudem die Furcht vor einer Verlangsamung des Kreditwachstums, weil die Regulierung für Vermögensverwaltungsprodukte und Interbankenausleihungen verschärft wurde“, so Chris Adams.
Der Produktspezialist für Asien bei HSBC Asset Management bleibt aber positiv gestimmt: „Die Bewertungen sind weiterhin attraktiv. Der MSCI China Index notiert mit einem Kurs-Buchwert-Verhältnis von 1,4 für 2013.“ Trotz des schwachen ersten Quartals sieht er für dieses Jahr ein Aufwärtspotenzial für den Aktienmarkt von 10 bis 15 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Mobius ist ebenfalls optimistisch. Die niedrigere Wachstumsrate beunruhigt ihn wenig, schließlich sei die Basis deutlich gestiegen. „Chinas Wirtschaft hat mittlerweile ein Volumen von 6 Billionen US-Dollar und liegt damit hinter den USA an zweiter Stelle. Dass eine Volkswirtschaft dieser Größe um fast 8 Prozent wachsen kann, ist an sich schon eine beachtliche Leistung“, meint der Experte von Franklin Templeton.
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Vor allem in Asien ist der Nährboden gut. Einen Zuwachs von 6,6 Prozent Wirtschaftsleistung prognostiziert die Asiatische Entwicklungsbank den Schwellenländern Asiens für 2013. Hauptmotor bleibt China. Dort soll die Wirtschaft um 8,2 Prozent zulegen.
Auf dem Weg zur Konsumgesellschaft
Das 1,3 Milliarden-Einwohner-Reich ist im Wandel. Der 2011 verabschiedete 12. Fünf-Jahres-Plan sieht vor, dass das bislang stark investitionsgetriebene Wachstum auf eine breitere Basis gestellt wird und der Konsum künftig eine größere Rolle spielt. Die bereits stark gestiegenen und weiter steigenden Löhne und verfügbaren Einkommen bilden dafür die Basis.
Ob die prognostizierten 8,2 Prozent Wachstum für dieses Jahr noch zu erreichen sind, steht jedoch in den Sternen. Denn auch wenn von einer Panne keine Rede sein kann, so stottert der Motor durchaus. Seit Anfang 2011 schrumpfte das Wirtschaftswachstum in China von Quartal zu Quartal, bis der Sinkflug im vierten Quartal 2012 gestoppt wurde.
Die geldpolitischen Lockerungen schienen endlich Wirkung zu zeigen. Nachdem die Inflation im ersten Halbjahr 2012 deutlich weiter zurückgegangen war, begann die Regierung, die Zügel zu lockern, um die Wirtschaft wieder anzukurbeln. Unter anderem senkte die Zentralbank den Leitzins auf 6 Prozent.
BIP-Wachstum im ersten Quartal wieder gesunken
In diesem Jahr haben sich die Konjunkturdaten aber wieder eingetrübt. Das BIP-Wachstum fiel im ersten Quartal 2013 von 7,9 auf 7,7 Prozent zurück, und auch im zweiten Quartal läuft es nicht rund. „Hauptgrund für das nachlassende Wachstum war Schwäche bei Industrieproduktion und Investitionen“, so Mobius. „Der Inlandskonsum blieb dagegen der stärkste Wachstumstreiber.“
Die Einzelhandelsumsätze legten zweistellig zu. Bei den Ex- und Importen ging es ebenfalls zweitstellig voran. Eine große Herausforderung sieht der Schwellenländer-Fan im Immobilienmarkt. „Die Regierung muss auch weiterhin für bezahlbare Preise sorgen, aber gleichzeitig sicherstellen, dass Preiskontrollmechanismen keinen Einbruch der Immobilienpreise auslösen“, erklärt Mobius.
Chinesische Aktien: 10 bis 15 Prozent Aufwärtspotenzial
An den Aktienmärkten sorgten schwache Konjunkturdaten für einen Vertrauensverlust. Die im Spätsommer 2012 gestartete Kursrally endete im ersten Quartal 2013. Investoren realisierten ihre Gewinne. Der MSCI China gab von Anfang Februar bis Ende Mai fast 10 Prozent nach. „Auf der Stimmung am Markt lastet zudem die Furcht vor einer Verlangsamung des Kreditwachstums, weil die Regulierung für Vermögensverwaltungsprodukte und Interbankenausleihungen verschärft wurde“, so Chris Adams.
Der Produktspezialist für Asien bei HSBC Asset Management bleibt aber positiv gestimmt: „Die Bewertungen sind weiterhin attraktiv. Der MSCI China Index notiert mit einem Kurs-Buchwert-Verhältnis von 1,4 für 2013.“ Trotz des schwachen ersten Quartals sieht er für dieses Jahr ein Aufwärtspotenzial für den Aktienmarkt von 10 bis 15 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Mobius ist ebenfalls optimistisch. Die niedrigere Wachstumsrate beunruhigt ihn wenig, schließlich sei die Basis deutlich gestiegen. „Chinas Wirtschaft hat mittlerweile ein Volumen von 6 Billionen US-Dollar und liegt damit hinter den USA an zweiter Stelle. Dass eine Volkswirtschaft dieser Größe um fast 8 Prozent wachsen kann, ist an sich schon eine beachtliche Leistung“, meint der Experte von Franklin Templeton.