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Buffett, Achleitner und El-Erian nennen ihre Bücher des Jahres

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Olli Rehn, EU-Wirtschafts- und Währungskommissar

‘‘The Battle of Bretton Woods: John Maynard Keynes, Harry Dexter White and the Making of a New World Order’’ von Benn Steil: Großartig erzählt, sprachgewandt und gut recherchiert; über die Gespräche, die zur Schaffung des Internationalen Währungsfonds und dem Bretton-Woods-System zur internationalen Wirtschaftssteuerung geführt haben, das zumeist erfolgreich bis Anfang der 1970er Bestand hatte.

‘‘Misunderstanding Financial Crises: Why We Don’t See Them Coming’’ von Gary B. Gorton: Weniger linear als Alan Blinders Buch ‘‘When the Music Stopped’’, das vielleicht den besten Gesamtüberblick über die Krise gibt. Aber es ist ein eher minskyscher Ansatz und eine höchst originelle Analyse, die die Wiederkehr von Manien und Paniken über die letzten 250 Jahre aufzeigt. Es erklärt, warum die Entscheidungen in den 1930ern das verändert haben und es bis 2007-2008 keine umwälzende und systemische Finanzkrise in den USA gab. Der Verdienst liegt bei der Fed als Kreditgeber der letzten Instanz und dem Aufbau der FDIC im Jahr 1934.

‘‘Worldly Philosopher: The Odyssey of Albert O. Hirschman’’ von Jeremy Adelman: Das ist eine großartige Biographie, die Hirschmans persönliche Entwicklung als engagierter Reformer und Sozialliberaler und als überzeugter Europäer mit seiner wissenschaftlichen Entwicklung verbindet, hin zum führenden politischen Ökonomen seiner Zeit. Von den Straßen in Berlin 1933 nach Marseille 1940, von den Hörsälen in Berkeley 1941 nach Nürnberg 1945 und nach Kolumbien und Harvard in den 1960er und 1970er Jahren - es ist einfach ein außergewöhnliches Leben.

Mohamed El-Erian, CEO der Pacific Investment Management

‘‘Double Down: Game Change 2012’’ von Mark Halperin und John Heilemann: Motiviert durch den Wunsch, besser zu verstehen, wie sich Politik wohl auf Wirtschaft und Märkte auswirkt, habe ich in diesem Jahr ein paar Bücher darüber gelesen, was hinter den verschlossenen Türen in Washington vor sich geht. Am Ende habe ich mehr als nur neue Einblicke in die machtvollen Triebkräfte der heutigen ungewöhnlichen politischen Polarisierung erhalten. Ich habe auch ein besseres Verständnis erlangt über die wechselnde Mischung taktischer und strategischer Einflüsse, die Rolle der politischen Lobbies und die unerwarteten Folgen scheinbar harmloser politischer Absprachen.

Halperin und Heilemann leisten ganze Arbeit dabei, einige der beunruhigenden Realitäten der heutigen Aufstellung in Washington zu erklären. Vor allem zeigen sie, warum so viele der kontraproduktiven politischen Ergebnisse tatsächlich auf ziemlich rational-politischen Überlegungen und kurzfristigen Anreizen für die einzelnen Politiker beruhen. Keines der Bücher, die ich gelesen habe, suggeriert, dass die politische Landschaft in Amerika 2014 weniger problematisch sein wird. Wenn überhaupt, sollten wir erwarten, dass es zu einer noch größeren Polarisierung und Dysfunktion kommen wird. Das sind schlechte Nachrichten. Die gute Nachricht ist, dass wir dank Büchern wie ‘‘Double Down’’ alle das Warum besser verstehen können.

Alan Greenspan, ehemaliger Chairman der Federal Reserve

‘‘Coolidge’’ von Amity Shlaes

‘‘The Battle of Bretton Woods: John Maynard Keynes, Harry Dexter White and the Making of a New World Order’’ von Benn Steil

Jim Yong Kim, Präsident der Weltbank

‘‘Creating Innovators: The Making of Young People Who Will Change the World’’ von Tony Wagner: Untersucht, wie Kreativität und Innovation in jungen Menschen geweckt werden. Ich werde auf meinen Reisen immer wieder gefragt, was für ein Bildungssystem mit der höchsten Wahrscheinlichkeit die Entwicklung von Innovatoren in jeder Gesellschaft fördert. Durch eine vorsichtige ethnographische Analyse und wundervolle Fallbeispiele legt Wagner nahe, dass ‘‘Spiel, Leidenschaft und Zielsetzung’’ die zentralen Themen sind, um die Entstehung von Kreativität und Innovation zu verstehen. Die Beziehung zwischen Bildung und Innovation ist für so viele Länder eine wichtige Frage, die Grundlagen für Wirtschaftswachstum und Stellenaufbau etablieren wollen. Wagner gibt wichtige Einblicke, die sowohl für Eltern als auch für Politikverantwortliche sehr hilfeich sein sollten.

Benjamin Netanjahu, Ministerpräsident von Israel


‘‘A Capitalism for the People: Recapturing the Lost Genius of American Prosperity’’ von Luigi Zingales: Zingales, ein Ökonom der University of Chicago, spricht über die Vorteile freier Märkte und die ihnen drohenden Gefahren durch Monopolisierung und Kartelle, die aus dem Privatsektor kommen. Er hat mich sehr beeindruckt. Das ist ein Problem, das alle freien Marktwirtschaften plagt. Es gibt einen Unterschied zwischen unternehmensfreundlich - das heißt, für große Unternehmen - und marktfreundlich, also wettbewerbsfördernd. Er sagt, wir haben die Möglichkeit, einen echten Wettbewerb zuzulassen und die Konzentration von Wirtschaftsaktivität und Ungerechtigkeiten zu verhindern. Wir können die Verteilung von finanziellen Ressourcen ermöglichen, um dieselben Instrumente für Wachstum, Verteilung des Wachstums und Früchte des Wachstums zu erhalten. Die Aufgabe ist nicht einfach, denn der Staat Israel wurde mit keinem geringen Maß an wirtschaftlicher Konzentration aufgebaut.

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