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Aktualisiert am 20.06.2018 - 09:58 UhrLesedauer: 7 Minuten
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Capital Group Digitalisierung und China treiben Welthandel voran

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China stärkt Außenhandel der Emerging Markets

Wenn China Handelsverträge abschließt, kann das der Regierung auch bei der Öffnung der Wirtschaft helfen. So könnte die chinesische Führung eine Plattform erhalten, um dringend benötigte Reformen umzusetzen. Bei allen Verhandlungen müssen unterschiedliche Beziehungsebenen betrachtet werden, und auf beiden Seiten dürften Unternehmen die Verhandlungen beeinflussen.

Trotz bisweilen harscher Rhetorik nützen neue Handelsverträge letztlich beiden Seiten, schon wegen der gegenseitigen wirtschaftlichen und finanziellen Abhängigkeiten. Allerdings dürften sich die Auswirkungen von Unternehmen zu Unternehmen unterscheiden. Eine Investmentstrategie muss daher langfristig sein, aber auch mit kurzfristiger Volatilität zurechtkommen.

Chinas Einfluss hat auch den Handel zwischen den Emerging Markets, aber auch zwischen Emerging Markets und Industrieländern gestärkt. Nach IWF-Zahlen aus dem Oktober 2017 entfielen 2017 35 Prozent der Industrieländerexporte auf Emerging Markets, und 41 Prozent der Emerging-Market-Exporte gingen in andere Schwellenländer. Auch der Anteil der Emerging Markets am Welt-BIP ist erheblich gestiegen, auf 40 Prozent.

Da die Binnennachfrage steigt und ihr Anteil am BIP zunimmt, entstehen in Asien neue regionale Branchenführer. Thai Beverage, Lenovo, Larsen & Toubro, Sun Pharmaceuticals und Tencent sind nur einige Beispiele. Viele dieser Unternehmen sind weniger stark von der Nachfrage aus den USA und Europa abhängig.

Unterdessen könnten die Emerging Markets von der wieder stärkeren Weltkonjunktur profitieren, insbesondere Industrieunternehmen und in der Folge auch Rohstofffirmen. Das Gewinnwachstum erholt sich. Die Gewinne der Emerging-Market-Unternehmen sind 2017 um 30 Prozent gesteigen.

Fazit

Der Welthandel hat sich in den letzten beiden Jahrzehnten grundlegend gewandelt. 80 Prozent des Außenhandels, 75 Prozent der privaten Forschungs- und Entwicklungsausgaben sowie 40 Prozent des Produktivitätswachstums entfallen auf internationale Unternehmen. Die Struktur des Außenhandels dürfte sich weiter verändern; der Handel wird digitaler, und in vielen Teilen der Welt scheinen neue Außenhandels-, Zoll- und Steuerregime möglich. Dank solcher Veränderungen von Wirtschaft, Außenhandel und Märkten können Manager wie wir von kurzfristigen Assetpreisverzerrungen profitieren und in ausgewählte Unternehmen investieren, die wir für die Gewinner von morgen halten.

Natürlich werden nicht alle internationalen Unternehmen von diesen Veränderungen profitieren. Umso wichtiger sind Fundamentalanalysen. Dennoch: Erfolgreiche multinationale Unternehmen haben üblicherweise eine innovative Geschäftsführung, diversifizierte Umsatzquellen und stabile Finanzen, sodass sie auch schwere Zeiten überstehen können. All dies ermöglicht zukünftige Erfolge.

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