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Aktualisiert am 21.12.2017 - 13:08 UhrLesedauer: 5 Minuten
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Capital Group Trotz hoher Bewertungen keine Blase

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Technologieunternehmen haben gut gefüllte Kassen

„Die Barmittel der Technologieunternehmen betrugen unmittelbar vor der Dotcom-Blase nur 2,7 Prozent ihrer Marktkapitalisierung. In den vergangenen zehn Jahren waren es jedoch immer über zehn Prozent“ gibt Jody Jonsson, Aktienportfoliomanagerin bei Capital Group, zu bedenken. Dies bedeutet, dass anders als während der Technologieblase die Kassen der Technologieunternehmen heute gut gefüllt sind. „Die besseren Unternehmensfinanzen zeigen, wie gut die Geschäftsmodelle sind“, so Jonsson. „In den USA haben nur wenige Unternehmen außerhalb des Finanzsektors so gut gefüllte Kassen wie Apple, Microsoft und Alphabet.“ Apple und Microsoft zahlen sogar vierteljährliche Dividenden. Völlig anders sah es dagegen vor zehn Jahren aus, als allein der Gedanke an dividendenzahlende Technologieunternehmen als Hinweis auf rückläufiges Wachstum galt.

Umsätze, Cashflows und Gewinne wachsen

Die Umsätze der größten Technologieunternehmen wachsen stark, ihre Cashflows sind hoch und ihre Gewinne sind es auch. Die Unternehmen haben starke Marktpositionen und können am Markt hohe Preise für ihre Produkte und Dienstleistungen realisieren. Als Investor kann man sich solche fast monopolistischen Unternehmen kaum entgehen lassen. Andererseits drohen aber auch Gefahren, da die Aufsichtsbehörden sie genauer unter die Lupe nehmen und die Politik sensibler für die gesellschaftlichen Folgen möglicher Probleme bei diesen Unternehmen wird.

Weniger Konjunktursensibilität dank neuer Geschäftsmodelle

Im Technologiebereich haben sich die Geschäftsmodelle geändert, ebenso wie die Konsummuster. Der Sektor scheint daher heute weniger konjunktursensitiv als früher. Hinzu kommt, dass Technologieaktien längst nicht mehr so volatil sind wie in der Vergangenheit. Wer heute in Technologie investiert, möchte verlässliches Wachstum. Traditionelle Konsumwerte bieten das immer seltener, nicht zuletzt aufgrund des „Amazon-Effekts.“ All dies hat Investoren veranlasst, mehr in Technologiewerte zu investieren. Dennoch geben die Investment-Spezialisten der Capital Group zu bedenken, dass es bei den Bewertungen und der Marktstimmung derzeit durchaus zu einem Rückschlag kommen könne. Dieser dürfte dann nicht nur den Technologiesektor, sondern auch andere Wachstumswerte betreffen, die traditionell hoch mit ihm korreliert seien. Trotzdem sein sie für die Fundamentaldaten von Technologieaktien sehr optimistisch.

In den Jahren 1999/2000 wurde viel mehr spekuliert

Auch Larry Solomon, Aktienportfoliomanager bei Capital Group, sieht deutliche Unterschiede zwischen 1999/2000 und heute: „Damals wurde viel mehr spekuliert.“ Die führenden Technologieaktien seien heute keineswegs billig. „Aber meiner Ansicht nach sind sie aber bei weitem nicht so überbewertet wie die beliebtesten Aktien im Jahr 1999. Man kann sich gut vorstellen, dass die derzeitigen Marktführer (Apple, Alphabet, Amazon, Microsoft und Facebook) so stark wachsen, dass die Bewertungen am Ende gerechtfertigt sind.“

Die Unternehmen seien gut positioniert, um von der wachsenden Verbreitung von Mobiltelefonen, E-Commerce, Cloud Computing und mobilem Zahlungsverkehr  zu profitieren. „All dies sind langfristige Entwicklungen; die Frage ist nur, wieviel man heute für sie zu zahlen bereit ist.“ Traditionell hingen die Aktienkurse von den Gesamtumsätzen und Gesamtgewinnen der Unternehmen ab. „Doch heute scheinen die Bewertungen mancher Unternehmen lediglich kleine Teile des Gesamtgeschäfts zu berücksichtigen“, gibt Solomon zu bedenken. „Die Gewinne sind dann mäßig, aber man hofft, dass sie irgendwann steigen. Dieser sorglose Umgang mit Gewinnen und Bewertungen ist ein Grund für meine Vorsicht.“

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