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Carmignac: „Wir testen in England“

Eric Helderlé von Carmignac
Eric Helderlé von Carmignac
RDR Konkret: Kosten für Produkt und Beratung müssen getrennt ausgewiesen werden und es dürfen nur noch Beratungsvergütungen gezahlt werden, die Kunde und Berater vorher vertraglich vereinbart haben.
DAS INVESTMENT.com:
Im Januar 2013 starten in Großbritannien die RDR-Fonds mit transparenten Kosten. Ist das auch ein Modell für den Rest Europas?
Eric Helderlé:
Ja, es ist nicht unwahrscheinlich, dass ähnliche Modelle auch auf Europas Kontinent eingeführt werden. Wir glauben allerdings, dass Transparenz für die Kunden besser ist als ein absolutes Verbot von Provisionen, wie es bei RDR in Großbritannien der Fall ist.
DAS INVESTMENT.com:
Wie stellen Sie sich darauf ein?
Helderlé
: Wir testen jetzt erst einmal in England. Vor Kurzem haben wir die ersten Fonds dort auf den Markt gebracht. So können wir Erfahrungen sammeln und sehen, wie es läuft. Werden diese Regelungen dann im Rest Europas eingeführt, sind wir gut positioniert.
DAS INVESTMENT.com:
Ändert sich dann auch das Vergütungsmodell von Carmignac?
Helderlé:
Nein, auf die Vergütungsmodelle der Asset Manager hat das keine Auswirkungen. Es hat vor allem Einfluss auf die Bezahlung der Vertriebe.
DAS INVESTMENT.com:
Aber wenn der Vertrieb Ihre Fonds nicht mehr verkaufen kann, ist das ja auch nicht in Ihrem Sinne.
Helderlé:
Das ist richtig. Im September vergangenen Jahres haben wir darum auf Einladung von Markus Ferber und Jean Paul Gauzes vom Europäischen Parlament einen Roundtable zum Investorenschutz durchgeführt. Das Ziel war, die Transparenz von Vergütungsanreizen im Rahmen von MiFiD II voranzutreiben. RDR könnte künftig den offenen und unabhängigen Vertrieb, sowie die Produkt-Streuung für Investoren gefährden. Unser Ziel ist jedoch eine offene Architektur und damit eine breite Wahlmöglichkeit für die Kunden.
DAS INVESTMENT.com:
Setzen Sie sich auch mit den Vertrieben zusammen und diskutieren neue Vergütungsmodelle?
Helderlé:
Ja, in Großbritannien, weil RDR dort bereits beschlossen worden ist. Allerdings nicht auf dem Kontinent, denn dort ist bislang noch nicht darüber entschieden worden.
DAS INVESTMENT.com
: Vor allem für Fondsboutiquen dürfte es immer schwieriger werden, ihre Produkte an den Anleger zu bringen. Kauft sich Carmignac Expertise ein?
Helderlé:
Nein, unser Modell ist ein Modell des organischen Wachstums.
DAS INVESTMENT.com:
Wie läuft es denn derzeit?
Helderlé
: Gut. Wir haben Zuflüsse in Frankreich und Deutschland, Belgien und der Schweiz und überraschenderweise auch in Spanien. In Italien ist es etwas ruhiger, in Portugal sind wir nicht präsent und in Großbritannien sind wir gerade erst gestartet.

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