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in Global denken, global handelnLesedauer: 2 Minuten

„Chaotische Treffen“ OPEC: Einigung auf Fördergrenze in weiter Ferne

Die Organisation erdölexportierender Länder wird bei ihrem Treffen am 2. Juni kein Förderziel festlegen, erwarten alle bis auf einen der 27 von Bloomberg befragten Analysten. Damit würde die Opec an der Strategie von Saudi-Arabien festhalten, durch die Ölförderung nahe Rekordständen ihre Wettbewerber wie US-Schieferölbohrer aus dem Markt zu verdrängen.

Der Ölpreis hat sich von seinem Zwölfjahrestief vom Januar aus wieder um etwa 80 Prozent auf fast 50 Dollar je Barrel erholt, während das niedrige Preisniveau das Ölangebot von Ländern wie den Vereinigten Staaten oder Nigeria in Mitleidenschaft zog.

Förderungsplan Saudi-Arabiens wird rentabel

Die Internationale Energieagentur und Goldman Sachs sind der Ansicht, dass sich das Überangebot am Rohölmarkt vermindert. Es deutet darauf hin, dass sich der Ansatz Saudi-Arabiens - den die meisten Opec-Mitglieder bei seiner Vorstellung Ende 2014 skeptisch betrachtet hatten - endlich auszuzahlen beginnt.

„Die Strategie ist dabei, ihre Wirkung zu entfalten. Meiner Einschätzung nach gibt es für sie nicht viel Anreiz, etwas Besonderes zu machen", sagte Mike Wittner, Leiter Ölmarktanalyse bei Société Générale. Doch selbst wenn dem so wäre, „die Doha-Gespräche und das Dezember-Treffen waren ziemlich chaotisch", so Wittner, weil die politischen Spannungen zwischen Saudi-Arabien und dem Iran eine Kooperation vereitelten.

Politische Spannungen und Unstimmigkeiten


Das Doha-Treffen mit Förderländern außerhalb der Opec, wie Russland, im vergangenen Monat scheiterte, da saudische Vertreter darauf beharrten, dass auch der Iran einbezogen werden müsse. Das Opec-Ministertreffen im Dezember endete zuvor ohne eine Einigung auf eine Förderobergrenze, da die Gruppe ihre Zielquote von 30 Millionen Barrel am Tag fallen ließ, die seit Ende 2011 in Kraft war und weitgehend ignoriert wurde.

Die gegenwärtige Förderpolitik der Opec, die den Mitgliedern erlaubt, ohne die Notwendigkeit einer Abstimmung so viel zu produzieren wie sie möchten, stelle den grundsätzlichen Zweck der Gruppe in Frage, erklärte Eugen Weinberg, Leiter Rohstoff-Research bei der Commerzbank in Frankfurt. „Die Frage lautet: Ist die Opec tot oder nur im Koma?", so Weinberg.

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