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Charakterköpfe: Nicolas Walewski

Fondsmanager Nicolas Walewski. Foto: Pete Muller
Fondsmanager Nicolas Walewski. Foto: Pete Muller
Wenn Investoren einen ermuntern, sich selbstständig zu machen, ist das ein Kompliment erster Güte für Fondsmanager. Genauso schildert es Nicolas Walewski: „Während meiner Zeit als Manager des Oyster European Opportunities bei der Banque Syz kam mir der Gedanke, mich mit einem eigenen Team selbstständig zu machen. Letztlich haben mich einige Anleger ermutigt, diesen Schritt umzusetzen.“

Die Grundlagen für seinen Erfolg hat der gebürtige Franzose schon früh gelegt: Er besuchte die renommierten Elite-Schmieden École Polytechnique und École Nationale de la Statistique et de l’Administration (ENSAE).

Während eines Praxissemesters bei einer Tochtergesellschaft von BNP Paribas lernte er zahlreiche Industriefirmen in ganz Frankreich kennen. „Ich fand das enorm spannend und wollte von da an in die Finanzbranche“, blickt Walewski zurück.

Nach seinem Studienabschluss startete er 1993 als Portfoliomanager für Währungsoptionsgeschäfte bei Crédit Lyonnais, wechselte aber drei Jahre später als Analyst ins Asset Management der Bank. „Dort habe ich mich trotz des niedrigeren Gehalts viel wohler gefühlt und meine Leidenschaft fürs Fondsmanagement entdeckt“, sagt Walewski.

1998 ging er zur Banque Syz und übernahm dort ein Jahr später den Oyster European Opportunities Fund (WKN: 926 293), mit dem er den Vergleichsindex Stoxx 600 jährlich im Schnitt um 8 Prozentpunkte schlug. 2005 folgte der Schritt in die Selbstständigkeit – in London, von wo aus er bereits den Oyster-Fonds managte.

Seine Fondsboutique Alken Asset Management ist vor allem für den rund 1,8 Milliarden Euro schweren Alken European Opportunities (A0H 06Q) bekannt, auf den Dachfonds-Profis wie Eckhard Sauren gern zurückgreifen.

Der Name seines Unternehmens sollte ursprünglich Vauban lauten, angelehnt an den durch seine Festungsbauten berühmt gewordenen Marschall Ludwigs des XIV. Weil jedoch die Namensrechte schon vergeben waren, entschied er sich schließlich für eine Ableitung des griechischen Begriffs alke. Walewski: „Das steht für eine besondere Art der militärischen Stärke.“

Die Vorliebe für militärische Begriffe kommt nicht von ungefähr, ebenso wenig seine Vorliebe für Korsika als Reiseziel: Walewski zählt keinen Geringeren als Napoleon Bonaparte zu seinen direkten Vorfahren. Ausgerechnet in dem Land zu leben, das seinem Vorfahren die größte Niederlage bescherte, stört ihn aber kein bisschen. Im Gegenteil, er kann seiner neuen Heimat einiges abgewinnen: „Die Briten sind sehr pragmatisch und realitätsnah, die Franzosen vergessen die Realität mit ihrem kartesianisch geprägten Denken durchaus schon mal“, schmunzelt der Fondsmanager, der mit Frau und drei Söhnen im Alter von sieben, neun und elf Jahren in London lebt.

Für seine Hobbys Tennis und Golf hat er nur wenig Zeit, denn neben der Familie stehen alle zwei Wochen ein- bis zweitägige Reisen auf dem Programm. „Ich habe vor einigen Jahren aus Versehen einen Golfball in die Windschutzscheibe eines in der Nähe parkenden Autos geschlagen“, kommentiert er seine Golfkünste.

Beim Tennisspielen erweist sich der Fan des Weltranglistenersten Novak Djokovic des noblen Londoner Queen’s Club jedoch als würdig – dort wird auf Rasen gespielt, der möglichst nicht beschädigt werden soll.

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