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China aus der Gefahrenzone Eine Hürde weniger für US-Zinserhöhung

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Große Umstrukturierung

Der Zuwachs auf der Konsumseite ist wichtig, denn die Regierung möchte die Abhängigkeit von kreditfinanzierten Investitionen und der Schwerindustrie verringern.

„China befindet sich mitten in einem bedeutenden Übergang zu einer von Konsum - und Dienstleistungen getriebenen Volkswirtschaft, wird dabei aber nicht umkippen, wie einige Experten meinen", sagt Andrew Sheng, Fellow am Asia Global Institute in Hongkong. Er war zuvor für die Hong Kong Monetary Authority und Malaysias Zentralbank tätig.

Gleichwohl sind die Sorgen um China nicht verschwunden. Zwar lag das Wirtschaftswachstum im dritten Quartal bei 6,9 Prozent. Doch die zugrundeliegenden Indikatoren zeigen ein schwächeres Bild. Die Industrieproduktion wuchs so gering wie seit der globalen Finanzkrise nicht mehr und die Anlageinvestitionen legten dieses Jahr mit dem geringsten Tempo seit dem Jahr 2000 zu, wie aus Daten vom Mittwoch hervorgeht.

US-Verbindungen

Doch zumindest vorerst dürfte die Schwäche angesichts der veränderten Lage an den Märkten nicht ausreichen, um Yellen zu beunruhigen. China spielt unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten zwar eine Rolle für die Vereinigten Staaten - das Land ist kurz davor, Kanada als größten Handelspartner der USA zu überholen. Aber die US-Exporte ins Reich der Mitte machen nur gerade mal ein Prozent der jährlichen Volkswirtschaftsleistung aus.

Zudem signalisiert die chinesische Führung, dass sie weiterhin ein relativ starkes Wirtschaftswachstum in der weltweit zweitgrößten Volkswirtschaft sicherstellen will. Präsident Xi Jinping erklärte am 3. November, das durchschnittliche jährliche Wachstum solle in den nächsten fünf Jahren nicht unter 6,5 Prozent liegen. Das mag in den Augen mancher Ökonomen ambitioniert erscheinen. Aber es unterstreicht die Absichten der Regierung.

Für die Weltwirtschaft bedeutet dies, dass die Befürchtungen, China stehe in naher Zukunft eine „harte Landung" bevor, übertrieben sein dürften, sagt Leon Berkelmans, Direktor am Lowy Institute for International Policy in Sydney und früher Ökonom bei der Fed und der australischen Notenbank: „Selbst wenn China derzeit sehr krank ist, wäre es etwas Positives, dass es keine Ansteckung gibt."

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