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Aktualisiert am 13.04.2015 - 16:20 Uhrin FinanzberatungLesedauer: 2 Minuten

Christian Nuschele zur Bafin-Kontrolle der 34f-Berater „Pauschale Antworten fallen schwer“

Christian Nuschele
Christian Nuschele
DAS INVESTMENT: Sind Sie für oder gegen die Kontrolle der 34f-Vermittler durch die Bafin und aus welchem Grund?

Christian Nuschele:
Für mich ist es ganz entscheidend, dass eine einheitliche Kontrolle sichergestellt wird. Es gibt sicherlich Argumente, die für eine Kontrolle durch die Bafin sprechen. Der Bafin wird besonders eine umfangreichere Überwachungsfunktion unterstellt. Es gibt aber auch Gründe, die Überwachung bei den Gewerbeämtern zu belassen. Die Industrie- und Handelskammern haben im Bereich der Versicherungsvermittler ja bereits nachgewiesen, dass sie eine geeignete Kontrollinstanz sein können.

Können Sie die Argumente des anderen Lagers nachvollziehen?

Siehe Antwort zur ersten Frage.

Ist Ihrer Ansicht nach die bisher vorgenommene Regulierung der Vermittler branchenweit (also auch von Versicherungsvermittlern, Honorarberater, Immobilienkreditvermittlern et cetera) ein Erfolg?

Die vorgenommene Regulierung variiert so stark, dass eine pauschale Antwort nur sehr schwer fällt. Erfolgreich waren aus meiner Sicht vor allem die Maßnahmen, die für mehr Qualität und Professionalität im Beratermarkt gesorgt haben. Ich bin mir sicher, dass wir in den kommenden Jahren noch viele Regulierungsschritte sehen werden, die genau in diese Richtung zielen werden.

Welches ist die drängendste Frage im gesamten Regulierungskomplex der Finanzdienstleistungsbranche, die an erster Stelle gelöst werden müsste?

Das drängendste Problem der Finanzdienstleistungsbranche ist aus meiner Sicht deren schlechte Reputation. Alle Maßnahmen, die geeignet sind, zu einem besseren Image der Branche beim Kunden zu führen, sind richtig und wichtig. Aber um dies zum Abschluss deutlich zu sagen: Die Branche sollte nicht zu sehr auf den Gesetzgeber warten, sondern bei dieser wichtigen Frage selbst aktiv werden.

Glauben Sie, dass ein Regierungswechsel in Berlin oder die Evaluierung bestehender Richtlinien durch Brüssel zu signifikanten Änderungen in der Kontrolle der Finanzvermittler führen wird?

Es können sicherlich beide Faktoren zu Veränderungen führen. Auf europäischer Ebene wird die Regulierung konsequent vorangetrieben werden. Bei einigen der zuletzt getroffenen Entscheidungen wurde die konkrete Ausgestaltung aber auf die nationale Ebene verlagert. Daher werden auch die politischen Machtverhältnisse in Berlin ein entscheidender Faktor für potenzielle Veränderungen bleiben.

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