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Columbia Management Investment Advisers wechselt zu TCW Pimco verliert Milliarden-Mandat

Pacific Investment Management Co. (Pimco) hat das Mandat für das Investmentmanagement einen 1,3 Milliarden Dollar schweren Anleihefonds verloren, der von Columbia Management Investment Advisers LLC angeboten wird. Im vergangenen Jahr war es beim wichtigsten eigenen Investmentfonds von Pimco zu einem Kapitalabfluss im Rekordvolumen gekommen.

Columbia ersetzte die Allianz-SE-Tochter durch TCW Group. Zudem wird der Fonds von Pimco Mortgage-Backed Securities Fund in TCW Core Plus Bond Fund umbenannt, erklärte TCW mit Sitz im kalifornischen Los Angeles.

Wie Bloomberg News von zwei informierten Personen erfuhr, ist die Entscheidung bereits Ende vergangenen Jahres gefallen - also bevor der damalige Pimco-CEO Mohamed El-Erian im Januar seinen Rücktritt erklärte. Der Abgang des 55-Jährige löste einen Umbau im Management der Vermögensverwaltungsgesellschaft aus.

Pimco, mit Sitz in Newport Beach, ebenfalls in Kalifornien, war in den vergangenen zwölf Monaten unter Druck geraten. Neben den Abflüssen hatte sich auch der größte eigene Fonds im Vergleich zur Konkurrenz unterdurchschnittlich entwickelt. Mark Porterfield, Sprecher der Fondsgesellschaft, reagierte nicht auf Nachfragen von Bloomberg.

Pimco verwaltet rund 1,9 Billionen Dollar. 2013 wurden aus den Investmentfonds der Gesellschaft unterm Strich 30,4 Milliarden Dollar abgezogen, wie aus Daten des Fondsbeobachters Morningstar hervorgeht. Der von Bill Gross geführte und 236 Milliarden Dollar umfassende Total Return büßte den Daten zufolge 2013 rund 1,9 Prozent ein, während es bei diesem speziellen Fonds zugleich zu Abflüssen von 41 Milliarden Dollar kam.

Die 1971 gegründete Gesellschaft TCW verwaltet über 130 Milliarden Dollar an Kundengeldern. Einige der TCW-Fondsmanager, darunter Tad Rivelle, Stephen Kane und Laird Landmann, standen früher in den Diensten von Pimco.

Der größte TCW-Investmentfonds für Festverzinsliche, der Metropolitan West Total Return Bond Fund, erzielte in den vergangenen zwölf Monaten einen Ertrag von 1,1 Prozent, zeigen Daten von Bloomberg News. Damit entwickelte er sich besser als 81 Prozent vergleichbarer Fonds. Mit Blick auf die vergangenen drei Jahre schlug der Investmentfonds sogar 89 Prozent seiner Konkurrenten. Der jährliche Zugewinn belief sich auf etwa 5,7 Prozent.

Zum Vergleich: Der Pimco Total Return verlor 1,2 Prozent in den jüngsten zwölf Monaten und musste sich damit 84 Prozent der vergleichbaren Fonds geschlagen geben. Über drei Jahre kommt er auf ein Plus von jährlich 4,1 Prozent, was ihn besser als 65 Prozent der Konkurrenz abschneiden lässt.

Columbia selbst kümmert sich um 356 Milliarden Dollar. Die Gesellschaft ist eine Tochter des Finanzdienstleisters Ameriprise Financial mit Sitz im amerikanischen Minneapolis. Der bislang von Pimco gemangte Fonds wurde innerhalb des Columbia Funds Variable Series Trust II angeboten.

Carlos Melville, Sprecher von Columbia Management, erklärte auf Nachfrage von Bloomberg News, er könne keinen Kommentar zum Wechsel abgeben.

Der Columbia-Fonds war 2010 aufgelegt und als so genannte Variable-Annuity-Strategie angelegt worden. Er investiert in Hypothekenpapiere mit sehr guten Ratings, hieß es vom neuen Manager TCW. Welchen Ertrag der Fonds bisher eingebracht hat, verriet das Unternehmen nicht.

Ein anderer Investmentfonds von Pimco selbst, der mit Pimco Mortgage-Backed Securities Fund denselben Namen hat wie der für Columbia verwaltete Fonds, konnte Bloomberg-Daten zufolge in den vergangenen zwölf Monaten um 0,2 Prozent zulegen und damit 80 Prozent vergleichbarer Fonds schlagen.

Allerdings sind die beiden Fonds nicht identisch. So gab es beispielsweise unterschiedliche Beschränkungen dafür, in was investiert werden durfte. Zudem orientieren sie sich an anderen Benchmarks.

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