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Consors-Vize-Chef: Goldrally neigt sich dem Ende

Kai Friedrich, Cortal Consors
Kai Friedrich, Cortal Consors
Die geopolitischen Unruhen in Nordafrika und im Nahen Osten, die anhaltenden Probleme einiger Randstaaten der Eurozone, die enorm hohen Verbindlichkeiten der USA sowie die Tatsache, dass sich China anschickt, in den kommenden zehn bis zwanzig Jahren den Yuan als weitere Leitwährung zu platzieren und damit das internationale Währungsgefüge deutlich zu verändern: Besser könnten die Rahmenbedingungen für einen Anstieg des Goldpreises an sich nicht sein. Schließlich zeigt ein Blick in die Geschichtsbücher, dass sich das schimmernde Edelmetall vor allem in konjunkturell turbulenten Phasen gut behaupten konnte.

Richtig ist aber auch, dass Gold in der Vergangenheit nicht nur bereits einen bemerkenswerten Kursanstieg verzeichnen konnte, sondern sich auch weitaus besser entwickelte als der Aktienmarkt. Anders ausgedrückt: Wurden im Jahr 1999 noch 40 Unzen Gold benötigt, um den Indexstand des Dow Jones abzubilden, sind es mittlerweile nur noch acht Unzen.

Die Luft nach oben wird dünner

Das bedeutet: Die Ängste rund um geopolitische Unsicherheiten, Staatsverschuldung und Inflation sind im Goldkurs bereits weitgehend eingepreist. Statt eines kräftigen Anstiegs des Edelmetallpreises erwarteten wir daher in den kommenden drei bis sechs Monaten eher eine seitwärts gerichtete Entwicklung.

Aber auch ein kurzfristiger Kurseinbruch liegt im Bereich des Möglichen. Grund: Beflügelt wurde der Goldpreis zuletzt auch von der stark angestiegenen Nachfrage der Investoren, die nach Angaben des Branchenverbandes World Gold Council mittlerweile rund 32 Prozent der gesamten Nachfrage ausmachen – und aufgrund des kräftigen Preisanstiegs nun über einen Ausstieg nachdenken könnten.

Wie zügig die Stimmung der Investoren umschlagen und der Kurs entsprechend nachgeben kann, haben zuletzt auch Anleger erfahren müssen, die einen Teil ihrer Ersparnisse in Silber investierten. Schließlich büßte das weiße Edelmetall innerhalb einer Woche rund 27 Prozent an Wert ein.

Aktien statt Gold

Eine ähnliche Entwicklung ist nun auch beim Gold möglich. So haben einige Hedgefondsmanager aus den USA – darunter auch Investmentlegende George Soros – ihre Goldbestände bereits drastisch reduziert. Auch Privatanleger können durchaus darüber nachdenken, ob sie nicht zumindest einen Teil ihrer Bestände veräußern und stattdessen die nach wie vor attraktiven Aussichten am Aktienmarkt nutzen möchten. Denn aufgrund der enorm hohen Liquidität im Markt sollten Dividendenpapiere noch weitaus mehr Luft nach oben haben als Gold.

Zum Autor: Kai Friedrich

Kai Friedrich (Jahrgang 1970) wechselte nach verschiedenen Positionen 1999 zu Cortal Consors – und baute unter anderem bis 2002 die Consors Niederlassung in Paris mit auf, bevor er sie zuletzt als CEO leitete. Seit Oktober 2009 ist der studierte Betriebswirt Deputy CEO von Cortal Consors Deutschland und Mitglied des Executive Committee von BNP Personal Investors.

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