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Crash-Test: Die besten Fonds für japanische Aktien

Kwok Chern-Yeh, Manager des Aberdeen Global Japanese Equity
Kwok Chern-Yeh, Manager des Aberdeen Global Japanese Equity
Kein anderes Industrieland ist im ersten Quartal dieses Jahres so stark gewachsen wie Japan. Die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt legte um ein Prozent zu. Deutschland schaffte gerade einmal 0,1 Prozent, die USA 0,6 Prozent. Wirtschaftswachstum durch Inflation und Währungsabwertung: Die Strukturprogramme von Regierungschef Shinzo Abe (Abenomics) scheinen zu funktionieren.

Bis Ende 2014 will Japans Notenbank rund eine Billion Euro in die Wirtschaft pumpen, vor allem über den Ankauf von Staatsanleihen, börsengehandelten Index- und Immobilienfonds. Seit Abes Amtsantritt im Dezember 2012 sind die Kurse um rund 40 Prozent gestiegen. „Es bleibt aber abzuwarten, ob die Maßnahmen auch langfristig greifen“, sagt Jens Hansen, Leiter des vierköpfigen Management-Teams des Value Invest Japan.

Mit 185 Punkten ist er der beste Japan-Fonds im aktuellen Crash-Test von DAS INVESTMENT. Hansen: „Andere Länder werden der wechselkursbedingten Schwächung ihrer Wettbewerbsfähigkeit kaum tatenlos zusehen.“ Hansen ist darum eher zurückhaltend. Sein Portfolio hat sich in den vergangenen Monaten kaum verändert. „Unser Hauptaugenmerk liegt auf der Vermeidung oder Begrenzung von Verlusten.“ Nicht umsonst liegt der Value Invest Japan auch im Stresstest auf Platz 1.

Der Markt ist nicht mehr billig

Hansen und sein Team suchen nach unterbewerteten, ertragsstabilen Firmen mit einer niedrigen Verschuldungsquote. Die meisten finden sie derzeit im Konsumsektor. Hansen: „Basiskonsumgüter zählen zu den ertragsstabilsten Sektoren und sind kaum von der Wechselkursentwicklung abhängig.“

Auch bei Kwok Chern-Yeh, Manager des zweitplatzierten Aberdeen Global Japanese Equity, stellen Konsumgüter mit 31,9 Prozent die größte Sektorposition. „Viele Titel haben reichlich Kapital im Rücken, was die Börsen oft noch nicht eingepreist haben“, so Chern-Yeh. Man finde durchaus noch unterbewertete Firmen, auch wenn der Markt als Ganzes nicht mehr billig sei.

Das sieht Albert Abehsera, Mitgründer des auf Japan spezialisierten Vermögensverwalters IFDC und Berater des drittplatzierten Ubam IFDC Japan Opportunities, etwas anders: „Die Bewertung japanischer Aktien ist nach wie vor niedrig im Vergleich zum langfristigen Durchschnitt und zu anderen Märkten.“

Alle drei Manager sind klassische Stockpicker, folgen keinem Index und haben ein recht konzentriertes Portfolio mit unter 40 Titeln. Doch Abehsera weicht deutlich von seiner Konkurrenz ab: Konsumgüter kommen in seinem Portfolio erst auf Platz 5. Die mit 16,4 Prozent größte Branche stellen Telekommunikationswerte, genauer gesagt, zwei Konzerne: die zwei größten Titelpositionen Nippon Tel&Tel (NTT) und die Mobilfunktochter NTT Docomo.

Abehsera hält sie nach wie vor für unterbewertet. Auch Value-Invest-Manager Hansen mag die Branche: „Der Telekomsektor in Japan ist zwischen den drei Anbietern NTT Docomo, Softbank und KDDI aufgeteilt und im Vergleich zu anderen Märkten weniger hart umkämpft.“

Anders als Abehsera hat er aber nur KDDI (4,7 Prozent) im Portfolio. „Der Konzern hat die geringsten Kundenabgänge und ist strategisch gut aufgestellt, da er Mobilfunk-, Festnetz- und Multimedia-Dienstleistungen gebündelt an seine Kunden vermarkten kann“, so Hansen. Allerdings habe sich KDDI auch schon deutlich seinem fairen Wert genähert. Für Aberdeen-Manager Kwok Chern-Yeh offensichtlich zu deutlich. Telekom-Anbieter suchen Anleger in seinem Portfolio vergebens.


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