Crashtest Europa-Aktienfonds: Mensch gegen Maschine
Doch manchmal bewahren auch 16 Jahre Investmenterfahrung nicht vor Fehlern. Während sich Lugos größte Position – der auf Reparaturen im Haushalt spezialisierte britische Dienstleister Homeserve – im zweiten Quartal 2010 hervorragend entwickelte, hat sich die Investition in den griechischen Spielzeug- und Babyprodukte-Hersteller Jumbo als Fehlgriff
herausgestellt. Dies sei aber eher eine Folge der griechischen Kreditkrise, die alle Unternehmen im Land mitgerissen habe, erklärt Lugo. Die Fundamentaldaten von Jumbo seien hingegen intakt. Auch seine Entscheidung, rund 4 Prozent des Fondsvermögens in griechischen Papieren anzulegen, hat Lugo nach eigenen Angaben im Nachhinein bereut. Fidelity Fast Europe könnte von der griechischen Tragödie sogar noch profitieren
Der Manager des Crashtest-Gesamtsiegers Fidelity Fast Europe, Anas Chakra, könnte hingegen von der griechischen Tragödie sogar noch profitieren. Denn als Long-Short-Manager kann Chakra sowohl auf steigende als auch auf fallende Märkte setzen.
Das Portfolio kann bis zu 135 Prozent Long- und bis zu 30 Prozent Short-Positionen enthalten. Darüber hinaus darf Chakra bis zu 30 Prozent außerhalb Europas anlegen. Wie Lugo verlässt sich Chakra bei der Aktienauswahl auf seinen Verstand, gepaart mit der Expertise der zahlreichen Investment-Research-Mitarbeiter von Fidelity.
Auch Chakra hat in den vergangenen Monaten nicht alles richtig gemacht: Die Aktie des Ölkonzerns Royal Dutch Shell etwa, dem neben dem stark gesunkenen Ölpreis auch die Befürchtungen der Analysten vor einer schärferen Regulierung der Branche infolge des BP-Skandals zu schaffen machten, war Ende Mai mit rund 7 Prozent seine größte Position. Am Ende lag er aber im Crashtest mit 294 von 300 möglichen Punkten – errungen in den drei Disziplinen Performance, Stresstest und Ratings – deutlich vor Lugo und dem Invesco-Trio.
