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Crashtest-Siegerin Cordula Bauss über die Perspektiven für 2015 „Ein zu früher Ausstieg kann einiges an Performance kosten“

Cordula Bauss managt den Mischfonds Allianz Strategiefonds Wachstum
Cordula Bauss managt den Mischfonds Allianz Strategiefonds Wachstum
DER FONDS: Sie fahren in Ihrem Fonds momentan eine Aktienquote von mehr als 75 Prozent. Die Chancen auf weiter steigende Kurse stehen also Ihrer Meinung nach gut?

Cordula Bauss: Ja. Die Wachstumsaussichten sind moderat positiv und die Geldpolitik bleibt extrem expansiv – auch wenn man hier klar zwischen den USA und Euroland differenzieren muss. Das unterstützt die Aktienmärkte.

Crashtest: Die besten globalen dynamischen Mischfonds

  Fonds Punkte
Gesamt
Pkt.
Perfor-
mance
Pkt.
Stress-
test
Pkt.
Rating
Vol. in
Mio. €
1 Allianz Strategiefonds Wachstum 154 68 6 80 408
2 WWK Select Chance 149 84 0 65 95
3 MFS Meridian Prudent Wealth Fund 136 9 77 50 1,471
4 Allianz Strategy 75 134 54 0 80 43
5 BL-Global 75 B 134 5 75 54 379
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Sortierkriterium: Punkte Gesamt, Quelle: Testverfahren DER FONDS, Berechnung und Daten: FWW Fundservices GmbH (Stichtag: 7. Januar 2015), Wertentwicklung auf Euro-Basis
Quelle: Sortierkriterium: Punkte Gesamt, Quelle: Testverfahren DER FONDS, Berechnung und Daten: FWW Fundservices GmbH (Stichtag: 7. Januar 2015), Wertentwicklung auf Euro-Basis


Was kann die guten Aussichten vermiesen?

Gefahren drohen von vielen Seiten. Das zeigt schon der sehr holperige Start in das neue Jahr. Besonders hervorzuheben sind politische Risiken in den schon hinlänglich bekannten Krisenregionen, aber auch diverse Wahlen in Europa. Für erhöhte Volatilität können ebenfalls die Zentralbanken sorgen. Entscheidend wird sein, wie gut die Fed die Märkte bezüglich anstehender Zinserhöhungen vorausblickend leiten kann und wie die EZB ihr QE-Programm ausgestaltet.

Ihre Top-Ten-Holdings sind eine Ansammlung von amerikanischen Standardwerten. Bleiben die USA der beste Ort, um 2015 mit Aktien Geld zu verdienen?

Aus unserem Best-Styles-Ansatz ergibt sich ein Portfolio aus vielen Einzeltiteln mit Gewichten relativ nahe am Vergleichsindex, dem MSCI Welt – bei einem insgesamt dennoch hohen Active Share. Obwohl die größten Positionen im Fonds sich im Wesentlichen von der Marktkapitalisierung der Unternehmen im Index ableiten, haben wir den US-Markt derzeit nur noch moderat übergewichtet. Im Vergleich zu anderen Märkten ist er doch recht teuer geworden.

Sieht es in Europa besser aus?


Aus Sicht der Bewertung ist die Region attraktiv. Es bleiben die wirtschaftlichen und geopolitischen Sorgen, die auf den Aktienmarkt ausstrahlen könnten. Auch japanische Aktien sind günstig bewertet. Auf kürzere Sicht sollten die expansive Geldpolitik, die anhaltende Yen-Abwertung und eine verbesserte Profitabilität der Unternehmen den Aktienmarkt treiben.

Spielen Schwellenländer eine Rolle in Ihrem Fonds?

Grundsätzlich schon – allerdings nur auf der Aktienseite, nicht bei Anleihen. Derzeit halten wir uns dort aber zurück. Bei den Wachstumsaussichten bleiben die Schwellenländer, was die Dynamik betrifft, hinter den entwickelten Märkten zurück. Dies wird besonders deutlich, wenn man sich die sogenannten Surprise-Indikatoren anschaut. Sie messen, inwieweit die Marktteilnehmer von wichtigen ökonomischen Rahmendaten positiv oder negativ überrascht wurden. Die entwickelten Märkte konnten in jüngster Zeit die Erwartungen häufig übertreffen, während dies bei den Schwellenländern nur selten der Fall war.

Wie investieren Sie auf der Rentenseite?

Hier folgt der Fonds einem konservativen Ansatz. Entsprechend stecken mehr als die Hälfte des Anleiheportfolios in Staatsanleihen. In diesem Segment geben wir derzeit in Europa der Peripherie gegenüber den Kernländern den Vorzug. Im Depot befinden sich insbesondere Staatspapiere aus Spanien, Italien und Irland. Was die Laufzeiten betrifft, so hat das Anleiheportfolio derzeit im Schnitt eine etwas kürzere Restlaufzeit als vergleichbare Indizes. Neben Staatsanleihen liegt der Fokus auf Unternehmensanleihen guter Qualität und Pfandbriefen.

Wie positionieren Sie den Fonds für die erwartete Zinserhöhung der US-Notenbank Fed?

Wir erwarten, dass sich neben dem kurzen Ende auch das lange Ende der amerikanischen Strukturkurve nach oben verschiebt. Dieser Entwicklung wird sich wohl auch der europäische Rentenmarkt nicht komplett entziehen können, obwohl die EZB ihre expansive Geldpolitik noch erweitert. Insgesamt sind die Ertragsaussichten deshalb sehr verhalten. Eine weitere Laufzeitverkürzung des Depots ist aber erst angezeigt, wenn der Trend niedriger Renditen kippt. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass ein zu früher Ausstieg einiges an Performance kosten kann.

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