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Credit Suisse Bond Fund Emerging Markets

Am Montag wird die Macht noch weiblicher: Cristina Elisabeth Fernández de Kirchner übernimmt das Amt des argentinischen Staatspräsidenten von ihrem Ehemann Néstor Kirchner. Das freut viele Feministinnen weltweit. Doch auch für manche Männer war der klare Sieg der 54-jährigen Juristin ein Grund zur Freude, zum Beispiel für Raphael Kassin. Der Manager des Credit Suisse Bond Fund Emerging Markets (WKN: A0M UTA) hatte darauf gesetzt, dass Argentiniens bisherige First Lady in die rosa gefärbte Casa Rosada einzieht, den Amtssitz des argentinischen Präsidenten. 

Nach der Präsidentschaftswahl Ende Oktober stieg der Kurs argentinischer Staatsanleihen in die Höhe. „Denn jetzt ist mit einem weiterhin robusten Wirtschaftswachstum zu rechnen“, erklärt Kassin. „Außerdem plant die Regierung den Rückkauf ihrer eigenen Schuldtitel.“ Das dürfte dem Fonds weiteren Schub geben. Denn Kassin investiert derzeit 35 Prozent des Fondsvermögens von 66 Millionen Euro in die Heimat des Tangos und des Rumpsteaks, die sich vor sechs Jahren für bankrott erklärte und die Rückzahlung von Staatsanleihen aussetzte. 

Auch in Venezuela ist Kassin stark vertreten: Knapp ein Fünftel des Fonds steckt er in die Anleihen des Landes, das viele Anleger spätestens seit dem Amtsantritt von Präsident Hugo Chávez meiden. Seine Vorliebe für südamerikanische Renten hat für Kassin nur wenig mit seiner brasilianischen Herkunft zu tun. „Hier finde ich derzeit die besten Schnäppchen“, erklärt er. Um ins Portfolio zu gelangen, muss ein Zinstitel vor allem eines sein: günstig. „Ich investiere in Anleihen wie beim Einkaufen im Supermarkt“, sagt Kassin. „Ich schaue nach guter Qualität, will aber möglichst wenig dafür bezahlen.“ 

Der Finanzwissenschaftler begann seine Karriere vor 17 Jahren als Rentenhändler bei zwei New Yorker Banken. Seit 1998 arbeitete Kassin für die Fondsgesellschaft ABN Amro. Dort managte er von Juni 2003 bis April 2007 den Global Emerging Markets Bond Fund (WKN: 349 768) mit großem Erfolg: Der Fonds belegte bei Kassins Weggang den ersten Platz im Vergleich der 3-Jahres-Wertentwicklung aller Schwellenländer-Rentenfonds auf dem deutschen Markt. 

Kassins Renditeziel lautet Total Return. Das bedeutet, er will Gewinne einfahren, egal wie sich die Rentenmärkte entwickeln. Das ist ihm beim Fonds der ABN Amro in jedem Jahr gelungen. In diesem Jahr aber liegt Kassins ehemaliger Fonds knapp 7 Prozent im Minus. Der Wert von Kassins neuem Fonds bei Credit Suisse liegt aktuell 6,4 Prozent über seinem Niveau am 31. August 2007. An diesem Tag übernahm Kassin die Amtsgeschäfte als Fondsmanager. Neuer Fonds, alte Leistung, das erklärt sich Kassin damit, dass er sich treu geblieben ist: „Ich habe an meiner Anlagestrategie nichts verändert.“ 

Nach wie vor versteht er sich als Bondpicker. Das heißt, er stellt sein konzentriertes Portfolio von derzeit nur 30 Titeln zusammen, ohne auf einen Vergleichsindex zu schauen. Allerdings gibt es einen Mindestanteil für Anleihen in Hartwährungen zu beachten. Zwar investiert er derzeit mehr als die Hälfte des Fonds in Dollar-Titel. Doch die Obergrenze für Renten in Lokalwährung der Schwellenländer von 40 Prozent reizt er derzeit aus. 

Aktuell hat er zum Beispiel seine Positionen in türkischer Lira massiv ausgebaut. Das Land am Bosporus kommt auf den zweiten Platz seiner Ländergewichtung. „Das liegt an den aktuell sehr guten Marktkonditionen dort“, erklärt der Fondsmanager. „Ich schaue immer zuerst auf das Zinsniveau eines Landes, um herauszufinden, ob es attraktiv ist.“ 

Der Fonds wurde bereits 1994 aufgelegt. Die währungsgesicherte Euro-Variante des Fonds gibt es seit Mitte Juli dieses Jahres. Der Ausgabeaufschlag beträgt 3 Prozent. Die jährliche Verwaltungsgebühr liegt bei 1,5 Prozent.

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