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D-Mark oder Euro: „Der Euro ist wie eine Ehe“

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DAS INVESTMENT.com: Wie wäre es, wenn europäische Institutionen jetzt Papiere, die ja mit hohen Abschlägen gehandelt werden, zurückkaufen und dann gegenüber Griechenland entsprechend niedrigere Zinsen berechnet?   

Hering: In der Theorie machbar. Aber ich glaube, dass ein solches Vorhaben die derzeitigen Gläubiger zum einen zu leicht aus der Verantwortung lassen würde und zum anderen Spekulationen in Griechenlandanleihen nur noch befeuern würde.
    
DAS INVESTMENT.com: Warum sagen die Griechen nicht: Wir steigen aus. Sie könnten dann ihre Aktiva und Passiva in Drachmen überführen und abwerten.

Hering: Es würde sofort an den Finanzmärkten zu einer Spekulation gegen weitere Länder der Eurozone kommen. Dies sollte man nicht zulassen. Außerdem würde die schwache griechische Konjunktur noch stärker nachgeben. Wer würde dann noch eine deutsche Maschine oder Auto kaufen, wenn die Preise sich durch die Einführung der Drachme vervielfachen? Hier erscheint die Kreditierung Griechenlands die preiswerte Lösung zu sein.

DAS INVESTMENT.com: Denken Sie darüber nach, für ihre Kunden Anleihen aus Griechenland zu erwerben?

Hering: Nein, das tun wir nicht. Das scheitert in den allermeisten Fällen schon an den vereinbarten Richtlinien in unseren Vermögensverwaltungsverträgen, die es uns nicht erlauben, ausfallgefährdete Anleihen zu halten. Es gibt darüber hinaus momentan genug Anlagemöglichkeiten, die ausreichende Erträge versprechen. Lutz Hering ist geschäftsführender Gesellschafter der Damm, Rumpf, Hering Vermögensverwaltung GmbH. Die Verwaltung wurde 1998 mit Sitz in Zwickau und Dresden gegründet und versteht sich als Dienstleister für mittelständische  Unternehmer und andere private Vermögende.

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