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Aktualisiert am 22.12.2016 - 11:32 Uhrin DAS INVESTMENT Interview: Achtung, AufnahmeLesedauer: 4 Minuten

Dachfonds-Managerin im Interview „Wir stellen uns auf ein volatiles Börsenjahr 2017 ein“

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Wie kombinieren Sie quantitatives und qualitatives Fondsmanagement?

Wir verfolgen einen mehrststufigen Management-Ansatz. Im ersten Schritt wird die strategische Asset Allocation definiert. Hierfür nutzen wir quantitative Analysemodelle und agieren somit prognosefrei. Der zweite Schritt umfasst die taktische Asset Allocation, im dritten Schritt wählen wir die Zielfonds aus. Hier gehen wir jeweils nach qualitativen Kriterien vor.

Und als Zielfonds kommen neben aktiv gemanagten Fonds auch ETFs infrage.

Ja. Wir vergleichen zunächst, welche Anlagemöglichkeiten für jede Assetklasse zur Verfügung stehen. Liefern ETFs gegenüber aktiv gemanagten Fonds bessere Ergebnisse, entscheiden wir uns für die passive Variante beziehungsweise umgekehrt. Generell gilt dabei: Je standardisierter das Anlageuniversum ist, desto eher greifen wir auf kostengünstige ETFs zurück. Das gilt beispielsweise für europäische Staatsanleihen oder den Eurostoxx 50.

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Je spezifischer die Märkte sind, desto eher bieten aktiv gemanagte Fonds einen Renditevorteil gegenüber ETFs. Um das Anlagesegment Schwellenländeraktien und -anleihen abzudecken, greifen wir daher aktuell auf solche Fonds zurück, darunter den Pictet Emerging Local Curency Debt.

Der Fonds ist derzeit überwiegend in Europa investiert. Spielt hier auch ein Home Bias eine Rolle?

Das kann man durchaus sagen, denn wir agieren aus Sicht eines Euro-Anlegers, sodass Europa die Hauptrolle im Portfolio spielt. Grundsätzlich können wir aber weltweite Engagements beimischen, sodass der Fonds je nach Marktlage auch stärker außerhalb Europas investiert ist.

Derzeit sehen wir aber Risiken in Japan, daher haben wir die aufgelöste Aktienposition nicht wieder aufgebaut. Auch für die USA sind wir bis auf Weiteres vorsichtig. Es muss sich zeigen, wie Donald Trump seine Wahlversprechen umsetzen wird – und was dies für die USA, aber auch für die Weltwirtschaft und insbesondere die Schwellenländer bedeutet. Insofern dürfte sowohl das Engagement in den USA als auch die Beimischung von Schwellenländern vorerst gering bleiben.

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