LinkedIn DAS INVESTMENT
Suche
Lesedauer: 7 Minuten

Das Datendickicht meistern: Empfehlungen für Pensionsfonds

Seite 2 / 2



Auch auf Unternehmensebene steigt der Druck auf die für die betriebliche Altersvorsorge Verantwortlichen. Änderungen der Bilanzierungsvorschriften, welche eine Bewertung von Pensionsrückstellungen und Pensionsvermögen zum Marktwert vorschreiben, sorgen dafür, dass sich Unterdeckungen der Pensionszusagen auch auf Ebene der Unternehmensbilanz niederschlagen.

Und mit der aufsichtsrechtlichen Fokussierung auf Sanierungspläne kann es für Unternehmen erforderlich sein, eine zusätzliche Dotierung ihrer Altersvorsorgeeinrichtungen vorzunehmen, sofern der Deckungsgrad einen vordefinierten Punkt unterschreitet. Es ist aus diesem Grund nicht verwunderlich, dass Finanzvorstände vermehrt ihre Aufmerksamkeit auf die betrieblichen Altersvorsorgeeinrichtungen lenken und von diesen eine intensivere Berichterstattung verlangen.

Datenanalyse


Eine Einbindung externer Dienstleister ermöglicht es Pensionseinrichtungen, auf Fachkompetenz und Lösungen zurückzugreifen, welche bereits von einer Reihe anderer Einrichtungen erfolgreich genutzt werden. Damit ersparen sie sich die aufwendige Konzeption und Entwicklung eines eigenen Berichtswesens sowie langfristige Folgeinvestitionen.

Die für die Datenanalyse benötigte Technologie entwickelt sich mit hoher Geschwindigkeit weiter. Dabei zeichnet sich ein Trend zu dynamischen und interaktiven Lösungen ab: Während ein herkömmlicher Bericht lediglich eine statische Momentaufnahme liefert (eventuell auf Basis einer mehrere Jahre alten Vorlage), ermöglichen neue Werkzeuge wie dem Bereitstellen von informationen durch Miniprogramme, eine dynamische und intuitive Auswertung der Daten.

Die Informationen können dann von den Verantwortlichen herangezogen werden, um ihre Positionierung zu steuern und die wesentlichen Bereiche zu identifizieren, in welchen Entscheidungen erforderlich sind. Außerdem lassen sich die für die interne und/oder externe Berichterstattung erforderlichen Unterlagen durch einfache „Ziehen und Ablegen“-Funktionen erstellen.


Zunehmend ist eine breite Auswahl an Analysewerkzeugen zur Unterstützung von Anlageentscheidungen und regeltreue-Anforderungen verfügbar. Solche Lösungen beinhalten:

•    Attributionsanalysen zur detaillierten Auswertung der Portfoliozusammensetzung, des Anlageerfolgs und der zugrundeliegenden Exposures
•    Transaktionskostenanalysen zur Senkung von Transaktionskosten und der Erfüllung von treuhänderischen und Best Execution-Verpflichtungen
•    Vorhandel Regelkonformitäts-Systeme zur Prüfung auf Regelverstöße vor der Transaktionsausführung

Neu entstehende Funktionalitäten beinhalten Werkzeuge zur Überwachung des Risikos zur Messung von Emittenten- und Gegenparteirisiken. Dazu gehört etwa die Möglichkeit zur Limitdefinition und Alarmierung  bei zu hohem Engagement gegenüber einer bestimmten juristischen Person. Unabhängig davon, welche Werkzeuge zum Einsatz kommen, sollte sich der Nutzer einerseits immer bewusst sein, wie diese am effektivsten einzusetzen sind und andererseits deren Grenzen erkennen.

Das Thema Risiko ist für Pensionseinrichtungen ein zunehmendes Interessensgebiet. Mit „Was wäre wenn“-Analysen können Pensionseinrichtungen ihre Portfolios darüber hinaus gegen eine Vielzahl an Szenarios testen.

So lassen sich die Auswirkungen einer veränderten Vermögens-Allokation oder Managerauswahl abschätzen, die Auswirkungen historischer Ereignisse simulieren und Trends bei wichtigen Kennzahlen (zum Beispiel der erwartete maximale Wertverlust einer Risikoposition) erfassen. Mehr noch: Mit Hilfe solcher Analysetools können Portfolios „zukunftsfest“ gemacht und auf eine ausreichende Diversifizierung getestet werden. Dadurch kann früh genug auf entstehende Sensitivitäten reagiert und Schlimmeres abgewendet werden.


Den richtigen Partner finden

Angesichts der Anlageherausforderungen, denen sich Pensionseinrichtungen durch das derzeitige Kapitalmarktumfeld und als Folge des demografischen Wandels gegenübersehen, wird deutlich, dass externe Unterstützung und Lösungen eine zunehmende Rolle spielen werden. Die folgenden Kriterien bieten eine Orientierungshilfe für die Auswahl des passenden Dienstleisters:

• Bietet der Dienstleister die richtige Perspektive auf die Daten? Auch wenn die Depotbank das effektivste Zentrum für eine Gesamtdatenlösung sein kann, ist es wichtig, dass sie auch in der Lage ist, den Datenüberblick über Vermögensanlagen zu liefern, die nicht bei ihr verwahrt werden.

• Kann der Dienstleister Lücken schließen? Nur selten verfügt ein Dienstleister über jedes Mosaik des Datenpuzzles, um ein aussagekräftiges Gesamtbild abzuliefern. Stehen die entsprechenden technologischen Anbindungen zur Verfügung, um die fehlenden Informationen von allen anderen involvierten Parteien effizient zu konsolidieren?

• Sind Instrumente zur Risikomessung ein integrierter Teil der Lösung? Bei State Street ermöglicht eine unternehmenseigene Risikomanagementplattform namens truView die Einbindung von Risikoanalysetools in die Gesamtlösung. Der Vorteil: Daten müssen zur Analyse nicht extra an Dritte weitergegeben werden, bevor sie wieder in die zentrale Datenbank eingespeist werden können.

• Ist die Verbindlichkeitenseite abgedeckt? Da sich Pensionseinrichtungen in ihrem Management zunehmend an ihren künftigen Verbindlichkeiten ausrichten und dafür unter anderem eine an Verbindlichkeiten orientierte Anlagestrategie verfolgen, ist es von enormem Vorteil, wenn Daten der Aktiv- und der Passivseite in eine Produktlösung integriert werden.

• Kann der Dienstleister die Aktivitäten geografisch abdecken? Da Unternehmen eine stärkere Konsolidierung ihrer verschiedenen regionalen Pensionseinrichtungen anstreben, brauchen sie einen Dienstleister mit ähnlicher regionaler Präsenz.

Wie hat Ihnen der Artikel gefallen?

Danke für Ihre Bewertung
Leser bewerteten diesen Artikel durchschnittlich mit 0 Sternen