Das Goldene Dutzend: „Die Silber-Hausse ist fundamental nicht nachzuvollziehen“

DAS INVESTMENT.com: Ist Silber nicht das viel besser Gold, schließlich wird es verbraucht. Wie beurteilen Sie die abenteuerliche Silber-Hausse?

Schallenberger: Abenteuerlich ist das richtige Stichwort. Der Silberpreis hat in den vergangenen zwölf Monaten um mehr als 130 Prozent zugelegt. Eigentlich wäre eine Verschnaufpause längst überfällig. Aber es sieht so aus, als wolle der Markt die Marke von 50 Dollar je Unze knacken. Fundamental ist die Hausse im Moment aber meiner Meinung nach nicht wirklich nachvollziehbar - da würde ich den Silberpreis eher unter 40 Dollar ansiedeln.

DAS INVESTMENT.com: Minenaktie oder Metall?

Schallenberger: Minenaktien können schon interessant sein, aber sie gehören für mich eben zur Anlageklasse Aktien. Wenn ich bullish auf Kupfer und Co. bin - und das bin ich auf Sicht der nächsten paar Jahre -, dann gilt es vor allem, die Asset-Klasse Rohstoffe abzudecken. Das Beispiel BP hat vergangenes Jahr ganz gut verdeutlicht, dass eine Aktie nicht unbedingt die Entwicklung an den Rohstoffmärkten nachvollzieht, sondern eben auch von anderen Faktoren beeinflusst wird. Deshalb ganz klares Votum für Metall.

DAS INVESTMENT.com: Sie werden heute Großvater. Was bekommt das Enkelkind zur Geburt? Eine Aktie oder einen Barren?

Schallenberger: Zunächst mal ist Liquidität Trumpf, deshalb eine Kiste Portwein. Ansonsten lieber den Barren als die Aktie - wie bereits gesagt, BP hat das ganz gut verdeutlicht, was mit den Aktien so hin und wieder schief gehen kann.

DAS INVESTMENT.com: Gibt es hübsche goldene Uhren?

Schallenberger: Das ist natürlich Geschmackssache - aber mir persönlich ist das Gold im Depot einfach lieber als am Handgelenk.

DAS INVESTMENT.com: Wem würden Sie heute eine goldene Schallplatte verleihen?

Schallenberger: Natürlich an die Band Golden Earring, ist doch klar. Und Goldie Hawn hätte auch eine verdient - die ist zwar eher für die Schauspielerei bekannt, hat tatsächlich aber mal Anfang der 70er Jahre auch eine Platte aufgenommen - die jedoch ein Flop war.

DAS INVESTMENT.com: Wann haben Sie zuletzt etwas aus Gold verschenkt?

Schallenberger: Gerade in den letzten Tagen. Ich hatte einen Goldbarren für 300 Gramm in meinem Büro stehen, der mit Mini-Schoko-Barren bestückt war. Den haben die Kollegen aber jetzt so kräftig geplündert, dass leider fast nichts mehr übrig ist. Schade.