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Das große Interview „Wie will sich Ofi Asset Management hier durchsetzen, Herr Grimaud?“

Schnappschuss nach dem Interview (von rechts): Jean-Pierre Grimaud, Geschäftsführer von Ofi Asset Management, Nunzia Thiriot, Leiterin Asset Management bei der Bremer Kreditbank, und Redakteur Andreas Harms
Schnappschuss nach dem Interview (von rechts): Jean-Pierre Grimaud, Geschäftsführer von Ofi Asset Management, Nunzia Thiriot, Leiterin Asset Management bei der Bremer Kreditbank, und Redakteur Andreas Harms | Foto: DAS INVESTMENT

DAS INVESTMENT: Ihr Unternehmen gibt es bereits seit 46 Jahren, warum kommen Sie erst jetzt nach Deutschland?

Jean-Pierre Grimaud: Wir begannen mit der Vermögensverwaltung erst Anfang der Neunziger Jahre. Und auch dann managten wir zunächst Anlagen für institutionelle Anleger. Ofi Asset Management wurde von mehreren Versicherungsvereinen auf Gegenseitigkeit nur dafür gegründet, um deren Vermögen zu verwalten. Und das haben wir dann erst einmal viele Jahre getan. Das ist übrigens auch der Grund, weshalb die ESG-Kriterien, abgeleitet aus der Sozialwirtschaft, eine so große Rolle bei uns spielen (d. Red.: Abk. für Environment, Social, Governance = Umwelt, Soziales, Unternehmensführung).

Wann änderte sich Ihr Geschäftsmodell?

Grimaud: Im Jahr 2008, als wir mit einem anderen Vermögensverwalter fusionierten. Denn dieses Unternehmen managte in erster Linie Geld für Dritte und nicht wie wir nur für die eigenen Anteilseigner. Das war der Punkt, an dem wir uns entschieden haben, dieses Geschäftsmodell zu unserem eigenen zu machen. Los ging es, aber zunächst haben wir uns auf den französischen Markt konzentriert.

Das war wahrscheinlich schon schwierig genug.

Grimaud: In der Tat, Frankreich ist ein schwieriger Markt mit starker Konkurrenz.

Den haben wir in Deutschland auch. Wie wollen Sie sich hier durchsetzen, niemand kennt Sie.

Grimaud: Deshalb haben hier nach einem lokalen Kooperationspartner gesucht. Es war ganz klar, dass wir hier keine Niederlassung gründen werden.

Ach ja?

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Grimaud: Ja, die Marktetablierung über eine Tochtergesellschaft dauert zu lange und ist zu teuer. Deshalb haben wir von vornherein nach einem ortsansässigen Unternehmen gesucht, mit dem wir zusammenarbeiten können. Es kennt Land und Leute und kann unsere Marke besser bekanntmachen, als wir das alleine könnten.

Warum haben Sie die BKB ausgewählt und nicht jemand bekannteren?

Grimaud: Warum sollten Deutsche Bank und Commerzbank Ofi Asset Management brauchen? Sie haben definitiv nicht auf uns gewartet. Deshalb war eine kleinere Bank, die gerade nach einem Vermögensverwalter sucht, für uns die bessere Wahl.

Zwei Außenseiter, die sich zusammengefunden haben.

Nunzia Thiriot: Das würde ich so nicht sagen. Ofi ist in Frankreich ein sehr bekannter und etablierter Asset Manager, und die BKB verfügt über 15 Jahre Erfahrung bei der Positionierung neuer Fondsmarken und -produkte in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Von dieser Marktkenntnis und unserem Kundennetzwerk kann Ofi profitieren. Darüber hinaus haben wir die gleiche Firmenphilosophie.

Die da wäre?

Thiriot: Einen Schritt nach dem anderen zu gehen. Wir waren auf der Suche nach einem starken Asset Manager mit langfristigem Engagement. Und genau das hat Ofi auch vor. Von unserer Seite passt also alles hervorragend zusammen.

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