LinkedIn DAS INVESTMENT
Suche
in MärkteLesedauer: 4 Minuten

„Das Klima der Weltwirtschaft verschlechtert sich“

Seite 2 / 3


Sorgenkind USA

Verschlechtert hat sich die Lage auch in den USA. Auslöser waren die enttäuschenden Zahlen des Arbeitsmarkts und der Einkaufs-Manager-Indices.

Je weiter das Jahr voranschreitet, umso mehr rücken aber auch die Gefahren des "Fiscal Cliff" in das Bewusstsein. Es handelt sich dabei um eine Reihe von vornehmlich Steuererleichterungen, die am Jahresende automatisch auslaufen, wenn sich die Republikaner und die Demokraten nicht auf eine Verlängerung verständigen.

Immerhin geht es dabei um einen Betrag von 600 Milliarden US-Dollar (480 Milliarden Euro), das sind über 3 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Angesichts der bevorstehenden Präsidentenwahl sind die Chancen eines Kompromisses überhaupt nicht abschätzbar.

Hinzu kommt, dass die USA das Problem der hohen öffentlichen Verschuldung angehen müssen. Auch das wird Wachstum kosten. Die Einkommen der privaten Haushalte steigen nur noch langsam, wodurch weniger Geld für den in Amerika so wichtigen privaten Konsum zur Verfügung steht. Die Sparquote, die sich in der Subprime-Krise erhöht und das Problem der hohen Konsumentenverschuldung gemildert hatte, hat sich mehr als halbiert. Sie liegt jetzt nur noch bei 3,4 Prozent.

Insgesamt werden die Schätzungen für das Wachstum in den Vereinigten Staaten in diesem und dem nächsten Jahr von 2,5 Prozent bis 3 Prozent auf unter 2 Prozent zurückgenommen.

Was vor allem beunruhigend ist: Die Verschlechterung der Situation in der Weltwirtschaft wird von vielen Beobachtern nicht nur als eine vorübergehende Delle angesehen. Sie fürchten vielmehr auch, dass das Wachstum längere Zeit niedrig bleiben könnte, ein "verlorenes Jahrzehnt" also wie in Japan.

Siehe hierzu die Grafik, die die Parallelität bei den Zinsen zeigt. Der Kapitalmarktchef des Institutes of International Finance Hung Tran sagte: "We are all Japanese". Freilich gibt es keine harten Fakten, die das zwingend erforderlich erscheinen lassen. Aber 50 Prozent der Konjunktur sind bekanntlich Psychologie.

>>Vergrößern


Tipps der Redaktion