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Das schwere Erbe von Rajiv Jain Fonds-Klassiker im Check-Up: Vontobel Emerging Markets Equity

Matthew Benkendorf, neuer Manager des Vontobel Emerging Markets Equity
Matthew Benkendorf, neuer Manager des Vontobel Emerging Markets Equity
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1. Der Konkurrenz-Vergleich

Der Vontobel Emerging Markets Equity wurde unter der Ägide von Rajiv Jain zu einem der Schwellenländer-Klassiker schlechthin. Entsprechend groß war der Aufruhr bei vielen Anlegern, als die Schweizer Fondsgesellschaft im März dieses Jahres nach 22 Jahren Zugehörigkeit zum Unternehmen den Weggang des Star-Managers verkündete. So berichtete der Schweizer Branchendienst Finews.ch unter Berufung auf das US-Portal „Pensions & Investments“, dass große institutionelle US-Anleger mehrere hundert Millionen Dollar aus verschiedenen Vontobel-Mandaten abgezogen haben, für die letztlich Jain als Chief Investment Officer verantwortlich war.

Kein leichtes Erbe also, das der bisherige Co-Manager Matthew Benkendorf von seinem bisherigen Teamkollegen übernimmt – beide arbeiteten 17 Jahre lang zusammen. An Benkendorf ist es nun, die bisherigen Anleger bei der Stange zu halten. Durchaus keine unlösbare Aufgabe, wie Vontobel sich beeilt zu versichern: Schließlich habe Benkendorf den Quality-Growth-Ansatz des Fonds mitentwickelt und mit umgesetzt. Daran werde sich nichts ändern, zudem sei das 20-köpfige Quality-Growth-Team von Jain abgesehen komplett an Bord geblieben.

Bei den Investoren ist Benkendorf in ersten Präsentationen Vontobel zufolge bislang gut angekommen. Diese müssten jedoch teils automatisch ihre Mandate kündigen, wenn der Fondsmanager wechsle. So gesehen werde der Weggang Jains beim verwalteten Vermögen zunächst eine Delle hinterlassen.

Die überwiegende Zahl der verbliebenen – und möglicherweise einiger rückkehrwilliger – Kunden dürfte nun abwarten, wie sich die Performance des 1992 aufgelegten Klassikers weiter entwickelt. Seit Anfang März die Nachricht von Jains Demission durchsickerte, hat sich der Fonds leicht besser entwickelt als der Durchschnitt seiner Vergleichsgruppe. Auch über zwölf Monate ist er in seiner FWW-Vergleichsgruppe Aktien Schwellenländer Global weit oben zu finden (siehe Chart).



Quelle: FWW Fundservices GmbH

„Wir haben unter anderem China und Taiwan stark gegenüber dem MSCI Emerging Markets untergewichtet, wo insbesondere chinesische Finanztitel eine große Rolle spielen. Diese haben wir aber nicht im Portfolio“, kommentiert Benkendorf das vergleichsweise gute Abschneiden. Zudem hätten Investments in relativ stabile Konsumgüter-Produzenten wie BAT und SAB Miller dazu beigetragen, die Verluste zu begrenzen.

Über drei Jahre schlägt sich der Fonds ähnlich gut: Mit einem passablen Plus von 9,3 Prozent belegt er unter 158 Wettbewerbern Rang 36 (Stichtag: 7. Juni 2016). Dazu hat Benkendorf zufolge unter anderem das Engagement in indischen Titeln beigetragen. „Das Land hat als Netto-Importeur von den niedrigen Rohstoffpreisen und den Wirtschaftsreformen der Regierung profitiert“, so der Vontobel-Manager. Einen großen Performance-Beitrag habe beispielsweise die seit Jahren zum Portfolio gehörende HDFC Bank geliefert, ergänzt er. Und auch über diesen Zeitraum habe sich das bereits erwähnte Engagement in SAB Miller und BAT ausgezahlt.



Quelle: FWW Fundservices GmbH

Nahezu in Bestform präsentiert sich der Vontobel-Klassiker zudem im langfristigen Vergleich über fünf Jahre: Hier belegt er mit einem Plus von 35,4 Prozent Rang 7 von 125 Fonds. Auch über diesen Zeitraum gehörten laut Benkendorf die drei bereits genannten Unternehmen zu den größten Performance-Lieferanten, ebenso weitere Basiskonsumtitel und Brauereikonzerne. Auch andere indische Finanztitel als HDFC hätten einen zusätzlichen Beitrag zum guten Ergebnis geliefert, so der Jain-Nachfolger.



Quelle: FWW Fundservices GmbH

„All die genannten Beispiele zeigen, dass wir mit unserem Benchmark-unabhängigen Ansatz gut fahren“, ergänzt Benkendorf. Und der gebe seinem Team im Augenblick zum Beispiel eine Gewichtung von mehr als 40 Prozent in Basiskonsumgütern vor, während diese im MSCI Emerging Markets lediglich auf ein Gewicht von knapp 9 Prozent kämen.

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