LinkedIn DAS INVESTMENT
Suche
Lesedauer: 1 Minute

Dax-Crash: "Die Deutschlandstory ist von langfristiger Natur und völlig intakt"

Asoka Wöhrmann
Asoka Wöhrmann
Asoka Wöhrmann, Chief Investment Officer und Leiter des DWS-Fondsmanagements, im aktuellen "Active View": Wir hatten Enttäuschungen und Korrekturen prognostiziert, aber die Intensität hat uns überrascht. Aktuell wird nicht nur eine Verlangsamung des Wachstums diskontiert, sondern eine globale Rezession. In der Vergangenheit war zu beobachten, dass bei Rezessionen die DAX-Unternehmensgewinne bis zu 40 Prozent vom Peak Level absackten. Das würde genau der gerade erlebten Korrektur entsprechen. Wir halten das für überzogen. Der Einkaufsmanagerindex ISM ist zwar schwächer reingekommen als erwartet. Aber trotz des Sturzes hält er sich bei 50 Punkten, was keine Kontraktion signalisiert. Auch waren die Erwartungen zuvor ambitioniert, aber keinesfalls euphorisch wie etwa 2001 oder 2007. Die Unternehmen sind nicht über Gebühr verschuldet und auch der M&A-Markt ist nicht heiß gelaufen. Die Kurs/Buchwert-Verhältnisse sind auf einem Niveau angekommen, wie es zuvor nur am Ende des Internetbooms und zu Zeiten der Lehman-Pleite zu beobachten war. Die auf Exporterfolgen aufgebaute Deutschlandstory ist von langfristiger Natur und völlig intakt. Daher sind die aktuellen DAX-Bewertungen (KGV und KBV), die unterhalb der Kennziffern von anderen europäischen Indizes liegen, ungerechtfertigt. Trotz der Chancen, eine Bodenbildung sollte abgewartet werden. Es gibt zwar Anzeichen eines Ausverkaufs: Defensive Sektoren stehen gleichermaßen unter Beschuss wie Wachstumstitel – was typischerweise ein spätes Stadium der Korrektur signalisiert. Die Volatilität ist aber für Engagements im großen Stil noch zu hoch.

Wie hat Ihnen der Artikel gefallen?

Danke für Ihre Bewertung
Leser bewerteten diesen Artikel durchschnittlich mit 0 Sternen
Tipps der Redaktion